FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat sich gegen die Einführung einer Playoff-Runde in der Fußball-Bundesliga ausgesprochen. "Jetzt einfach die Regeln ändern, nur weil die anderen nicht so leicht mitkommen, und damit sie wieder wettbewerbsfähig sind? Das kann es ja wohl nicht sein. Das wäre einfach total unfair", sagte Hoeneß der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenend-Ausgabe).
Schließlich sei der FC Bayern nicht unrechtmäßig zu diesem Erfolg gekommen, "das kann man ja nun wirklich nicht behaupten". Gegen mehr Wettbewerb hätte Hoeneß nichts einzuwenden: "Jetzt sind es noch sechs Spieltage, und wir werden vielleicht schon deutscher Meister. Das ist schön für Bayern München, aber ich habe Meisterschaften erlebt, da wurde in den letzten fünf Minuten der Bundesligasaison alles entschieden, das war auch nicht so schlecht."
Gewinnen die Münchner an diesem Samstag beim FC Augsburg, ist ihnen der sechste Meisterschaftstitel in Serie sicher. Unabhängig davon, wie der Tabellenzweite Schalke 04 beim Hamburger SV spielt. Es sei nicht Aufgabe des FC Bayern, so Hoeneß weiter, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Konkurrenz wieder aufschließen könne: "Ich glaube einfach, dass die anderen Vereine besser arbeiten müssen." Die Münchner Dominanz sei ein Produkt harter Arbeit: "Wir haben ja beim FC Bayern nicht einen besonderen Mäzen, der uns Geld schenkt. Oder eine Erbtante aus Amerika. Wir haben uns das in 40 Jahren hier erarbeitet."
Im Gegensatz zum Basketball, wo es eine Playoff-Runde gibt, sei "der Kampf im Fußball in 34 Spielen zum großen Teil schwieriger". Weil im Basketball weniger Teams in der Lage seien, die ersten drei zu schlagen.
Folglich sei das Meisterschaftsmodell im Fußball "total richtig". Was ein Blick in die Praxis beweise: "Der FC Bayern ist jetzt im Halbfinale des DFB-Pokals und möglicherweise im Halbfinale in der Champions League. Und irgendwann müsste man mit den Playoffs anfangen. Oder nehmen wir mal an, wir kommen ins Champions-League-Finale, dann müssten wir noch zwischendrin Playoffs spielen. Wie soll denn das gehen?" Undenkbar, so Hoeneß, außerdem würde "die gute Arbeit, die der FC Bayern macht, konterkariert".