Düsseldorf (ots) - Am grünen Tisch rechnen Ökonomen gern vor, wie gut eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen für die Volkswirtschaft ist. Dass eine hohe Beschäftigung die Sozialkassen füllt und stabilisiert, ist eine Binsenweisheit und dass es sinnvoll ist, mit dem Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten Müttern die Rückkehr in den Job zu ermöglichen, bestreitet heute niemand mehr. Allerdings hat das Wachstum der Wochenarbeitsstunden junger Eltern seine Grenzen. Wenn hoch qualifizierte Frauen den Vorstellungen der Ökonomen entsprechen und spätestens ein Jahr nach der Entbindung in Vollzeit in den Job zurückkehren, dann klopfen inzwischen die Väter bei ihren Arbeitgebern an und bitten um Teilzeit-Lösungen. Wenn man am einen Ende der Decke zieht, wird sie eben am anderen Ende kürzer. Es ist eine absolut positive Entwicklung, dass Mütter und Väter sich heute immer häufiger frei entscheiden können, wer wie und wann Geld verdient und wer sich wie und wann um die Kinder kümmert. Graue Theorie aber ist, dass sich zwei anspruchsvolle Vollzeit-Jobs mit einem glücklichen Familienleben vereinbaren lassen - so gut das auch für die Sozialkassen wäre.
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