Seitwärts bis aufwärts, so lautet die aktuelle Wetterlage bei den Risikoaufschlägen für Unternehmensanleihen. Der iBoxx orientiert sich an dem Niveau von 48 Basispunk-ten. Die CDS-Indizes iTraxx und CDX laufen mit einem Abstand von etwa sieben Basispunkten parallel weiter aus. Angesichts zuletzt freundlicherer Aktienmärkte stimmt diese Entwicklung kaum positiv für die zukünftige Spreadentwicklung. Auf der Kreditseite scheint die Skepsis auch angesichts guter Unternehmensquartalszahlen zu überwiegen.
Für 2018 - leicht - steigende Ausfallraten bei den europäischen Corporates wurden zuletzt von der Ratingagentur S&P prognostiziert. Im April lag die Ausfallrate im Europäischen Markt noch bei 2,1 Prozent für die letzten 12 Monate. Bis zum Ende 2018 soll dieser Wert, so die Agentur, auf 2,5 Prozent ansteigen.
Der langfristige Durchschnitt dieser Ausfallrate liegt zwischen 2002 und 2017 zwar höher, bei 3,2 Prozent, ist aber durch zwei Krisenperioden in 2002 und 2008 beeinflusst. Für "Nichtkrisenzeiten" sind 2,1 Prozent Ausfallrate bereits über dem Durchschnitt.
Gleichzeitig stellte die Ratingagentur einen Rückgang der Neuemissionen fest: Im April waren es 56,3 Mrd. USD für Investmentgrade geratete Unternehmen und 14,8 Mrd. USD für Unternehmen im Subinvestmentgrade-Bereich. Im März lagen diese Werte noch bei 71,6 bzw. 19,5 Mrd. USD.
Da die aktuelle EZB Bank Lending Survey zuletzt einen Anstieg der Kreditnachfrage seitens des Unternehmenssektors verzeichnete, spricht vieles dafür, dass der Rückgang der Neuemissionen in Europa durch Zurückhaltung der Investoren getrieben ist.
Auch das ist ein Signal, dass eher für mittelfristig steigende Spreads spricht. Wir gehen daher von weiterhin leicht steigenden Spreads aus.
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