Düsseldorf (ots) - Das irrwitzige Geschehen rund um die angebliche Ermordung des kremlkritischen Journalisten Arakdi Babtschenko in Kiew lässt die meisten Beobachter fassungslos zurück - zumindest im Westen. Aber selbst wer mit den Finten und Finessen postsowjetischer Geheimdienste einigermaßen vertraut ist, deren Methoden zwischen Kaltblütigkeit, Dreistigkeit und Bauernschläue schwanken, kann sich nach den Ereignissen nur im falschen Film wähnen. Ein vorgegaukelter, ein potemkinscher Tod: In der EU wird man sich fragen, ob auf ein Land, dessen Behörden zu solchen Taschenspielertricks greifen, dauerhaft Verlass sein kann. Die naheliegende Antwort lautet: Nein. Der ukrainische Geheimdienst SBU hat dem eigenen Staat einen Bärendienst erwiesen. Und das gilt völlig unabhängig davon, ob der SBU tatsächlich einen von russischer Seite angeheuerten Auftragskiller enttarnt hat. Wenn, wie der SBU behauptet, die Aktion seit Monaten lief, dann war die unwürdige Schau, bei der nicht einmal seine Familie eingeweiht war, erst recht überflüssig.
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