Frankfurt (ots) - Bayer hat alle für die größte Übernahme der Firmengeschichte erforderlichen Freigaben der Wettbewerbshüter in der Tasche und kann mit dem letzten Baustein der Eigenkapitalfinanzierung, der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht, loslegen - endlich. Zwei Mal schon hatten die Leverkusener die Zahlen für den bei der Emission erforderlichen Prospekt aufbereitet, und jedes Mal hatten diverse Kartellbehörden einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Aus Sicht von Bayer sind damit nicht nur Nachteile verbunden, wie sich etwa am Emissionsvolumen zeigt, das mit 6 Mrd. Euro deutlich geringer ausfällt als vor einem Jahr und neun Monaten befürchtet. So lange ist es inzwischen her, dass sich Bayer mit Monsanto über die Modalitäten der Übernahme einig wurde. An der Transaktion selbst wird dagegen schon mehr als zwei Jahre gebastelt.
Dank der Verzögerungen im Genehmigungsverfahren konnte Bayer nicht nur in aller Gemütsruhe die nach dem Börsengang bei ihr verbliebenen Aktien der Kunststofftochter Covestro für gutes Geld an den Investor bringen - die Erlöse lagen letztlich um 4,5 Mrd. Euro über Plan -, sondern mit Temasek auch einen Ankerinvestor gewinnen, der sich für schlappe 3 Mrd. Euro am weltgrößten Agrochemieunternehmen beteiligte.
Mit rechnerisch 96,77 Euro zahlte der Staatsfonds aus Singapur zugleich einen recht ansehnlichen Preis, der lediglich einem Abschlag zum Marktpreis von 1,2 % entsprach und letztlich um ein Fünftel über dem Preis liegt, den die Altaktionäre nun unter Nutzung des Bezugsrechts hinblättern müssen.
Die im Rahmen der Bezugsrechtsemission aufgerufenen 81 Euro je Aktie sind allerdings auch kein Schnäppchen für die Altaktionäre, beläuft sich der Abschlag zum Schlusskurs am Freitag doch auf lediglich etwas mehr als 20 % und liegt damit im Rahmen vergleichbarer Transaktionen - ungeachtet des für die deutsche Industrie rekordverdächtigen Volumens. Hier zahlt sich aus, dass Bayer das Eigenkapital aus Wachstumserwägungen heraus erhöht und nicht zur Reparatur der Bilanz. Nicht vergessen sollte man aber auch, dass die Bezugsrechtsemission den Kurs praktisch schon seit mehr als zwei Jahren gedeckelt hat.
Mit dem vergleichsweise geringen Emissionsvolumen löst Bayer aber auch das Versprechen ein, das Eigenkapital zu optimieren und dabei zugleich zu minimieren. Diese Strategie geht allerdings nur auf, wenn die Integration reibungslos verläuft und die Cash-flows wie erwartet sprudeln.
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Aus Sicht von Bayer sind damit nicht nur Nachteile verbunden, wie sich etwa am Emissionsvolumen zeigt, das mit 6 Mrd. Euro deutlich geringer ausfällt als vor einem Jahr und neun Monaten befürchtet. So lange ist es inzwischen her, dass sich Bayer mit Monsanto über die Modalitäten der Übernahme einig wurde. An der Transaktion selbst wird dagegen schon mehr als zwei Jahre gebastelt.
Dank der Verzögerungen im Genehmigungsverfahren konnte Bayer nicht nur in aller Gemütsruhe die nach dem Börsengang bei ihr verbliebenen Aktien der Kunststofftochter Covestro für gutes Geld an den Investor bringen - die Erlöse lagen letztlich um 4,5 Mrd. Euro über Plan -, sondern mit Temasek auch einen Ankerinvestor gewinnen, der sich für schlappe 3 Mrd. Euro am weltgrößten Agrochemieunternehmen beteiligte.
Mit rechnerisch 96,77 Euro zahlte der Staatsfonds aus Singapur zugleich einen recht ansehnlichen Preis, der lediglich einem Abschlag zum Marktpreis von 1,2 % entsprach und letztlich um ein Fünftel über dem Preis liegt, den die Altaktionäre nun unter Nutzung des Bezugsrechts hinblättern müssen.
Die im Rahmen der Bezugsrechtsemission aufgerufenen 81 Euro je Aktie sind allerdings auch kein Schnäppchen für die Altaktionäre, beläuft sich der Abschlag zum Schlusskurs am Freitag doch auf lediglich etwas mehr als 20 % und liegt damit im Rahmen vergleichbarer Transaktionen - ungeachtet des für die deutsche Industrie rekordverdächtigen Volumens. Hier zahlt sich aus, dass Bayer das Eigenkapital aus Wachstumserwägungen heraus erhöht und nicht zur Reparatur der Bilanz. Nicht vergessen sollte man aber auch, dass die Bezugsrechtsemission den Kurs praktisch schon seit mehr als zwei Jahren gedeckelt hat.
Mit dem vergleichsweise geringen Emissionsvolumen löst Bayer aber auch das Versprechen ein, das Eigenkapital zu optimieren und dabei zugleich zu minimieren. Diese Strategie geht allerdings nur auf, wenn die Integration reibungslos verläuft und die Cash-flows wie erwartet sprudeln.
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