Nach mehr als zweijährigen Verhandlungen hat der
Aufsichtsrat des Essener Thyssenkrupp
Damit verabschiedet sich der größte deutsche Stahlkonzern weitgehend von dem stark schwankungsanfälligen Geschäft und gibt den Startschuss für einen weiteren Konzernumbau. Die Stahlfusion sei ein wichtiger Meilenstein für Thyssenkrupp auf dem Weg zu einem Industrie- und Dienstleistungskonzern, hieß es.
An dem neuen Stahl-Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in den Niederlanden wird Thyssenkrupp nur noch eine Beteiligung von 50 Prozent halten. Entstehen soll Europas zweitgrößter Stahlkonzern mit rund 48 000 Mitarbeitern und Werken in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden. Erwartet werden jährlich wiederkehrende Synergien in Höhe von 400 bis 500 Millionen Euro.
Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" und die "Welt am Sonntag" zitierten aus einem Schreiben von ThyssenKrupp-Steel-Europe-Chef Andreas Goss an die Mitarbeiter. "Das ist eine gute Nachricht für den Stahl und wegweisend für unsere Zukunft", so der Manager. "Mit diesem Zusammenschluss sind wir besser aufgestellt - durch einen besseren Zugang zu Kunden und Regionen. Wir optimieren unser Produktangebot, können unsere Anlagen besser auslasten und profitieren von der Bündelung unserer Forschungskompetenzen."
Nach zunächst heftigen Protesten hatten schließlich auch die Arbeitnehmervertreter Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert. Die deutschen Stahlkocher hatten zuvor Beschäftigungsgarantie bis zum 30. September 2026 sowie eine langfristige Standortsicherung erhalten. Geplant ist aber auch der Abbau von bis zu 4000 Stellen, davon etwa die Hälfte in Deutschland.
Zuletzt hatten Bewertungsfragen im Mittelpunkt der komplizierten Gespräche gestanden. Im Fall eines Börsengangs soll Thyssenkrupp nun einen höheren Anteil von 55 Prozent an dem Erlös erhalten, Tata 45 Prozent./uta/DP/he
ISIN DE0007500001 INE081A01012
AXC0315 2018-06-29/23:37