Bielefeld (ots) - Das hört sich erst einmal gut an: Das Land will die Betreuung in Kindertagesstätten in den Randzeiten ausbauen - in Einzelfällen auf bis zu 24 Stunden am Tag. Damit erkennt Familienminister Joachim Stamp (FDP) Realitäten an, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf häufig noch im Wege stehen. Eine verlässliche Betreuung am frühen Morgen und am frühen Abend wird vielen Eltern helfen. Wohlgemerkt geht es nicht um eine Rund-um-die-Uhr-Verwahrung nach dem DDR-Krippenprinzip. Nach maximal neun Stunden in der Kita ist Schluss. Auch Stamps Versprechen, die Kitas finanziell besser zu stellen, klingt gut. Aber spätestens hier kommt das Fragezeichen: Wer bezahlt das am Ende? »Wir gehen davon aus, dass die Kommunen sich in angemessener Form beteiligen«, gibt Stamp selbst eine Antwort. Die Städte und Gemeinden tragen bereits 35 Prozent der Kosten. Auch Geld des Bundes hat der Minister in sein Konzept eingepreist. Es ist also Vorsicht geboten, dass nicht am Ende das Land verbindliche Standards setzt und die Kommunen dafür in Haftung genommen werden.
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