Frankfurt (ots) - Alle Jahre wieder wird das nachrichtliche Sommerloch mit Spekulationen zur Gründung einer Warenhaus AG, also dem Zusammenschluss der Warenhausbetreiber Karstadt und Kaufhof, gefüllt. Anders als in den Vorjahren scheint das Vorhaben diesmal aber unter einem günstigeren Stern zu stehen. Nicht grundlos dringt dieser Tage vergleichsweise wenig an die Öffentlichkeit. Das war im vorigen Jahr noch anders.
Damals biss der österreichische Immobilieninvestor und Karstadt-Eigentümer René Benko mit seinem Angebot für die einstige Metro-Tochter beim kanadischen Kaufhof-Besitzer Hudson's Bay Company (HBC) auf Granit und versuchte anschließend im Zusammenspiel mit Medien und dem aktivistischen HBC-Aktionär Jonathan Litt Druck aufzubauen. Die Kanadier, die das Bietergefecht um Kaufhof im Sommer 2015 für sich entschieden hatten, wiesen die 3 Mrd. Euro schwere Offerte dennoch brüsk zurück.
Doch seither hat sich nicht nur das operative Geschäft des traditionsreichen Kölner Warenhausbetreibers weiter verschlechtert. Auch jenseits des europäischen Warenhausgeschäfts bewegt sich der Mutterkonzern HBC in schwierigem Fahrwasser. Von den Top-Managern, welche die Kaufhof-Übernahme 2015 eingefädelt hatten, hat sich HBC schon längst getrennt. Seit Februar dieses Jahres führt Helena Foulkes, die extern rekrutiert wurde, das Zepter in Toronto.
Nicht nur dadurch hat sich die Basis für Fusionsgespräche grundlegend verändert. Auch das Wettbewerbsumfeld hat sich weiter gewandelt, die wahren Wettbewerber der Warenhäuser heißen heute Amazon, Zalando & Co. Von daher hat es Charme, die Kräfte wenigstens in Verwaltung und Einkauf zu bündeln, um die Kostenbasis zu drücken.
Aktuell geht es Benko und seiner Signa Holding aber auch gar nicht mehr um den Erwerb des Kölner Karstadt-Rivalen. Vielmehr soll ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, in das beide Seiten ihr operatives Geschäft und HBC auch die europäischen Immobilien, die eigentlichen Assets, einbringen. Benko soll die Mehrheit an der "Warenhaus AG" bekommen. Zudem hat er sich die operative Führung gesichert.
Dass der Österreicher nach Jahren des Bittens und Bettelns seinem Ziel näher kommt, ist letztlich aber nur den Nöten der Kanadier geschuldet. Denn auch in dem im Mai abgeschlossenen Quartal schrieb HBC tiefrote Zahlen. Schmackhaft macht Benko den Deal mit einer Zahlung von 1,1 Mrd. Euro sowie der Übernahme von Schulden in Höhe von 750 Mill. Euro.
OTS: Börsen-Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
Damals biss der österreichische Immobilieninvestor und Karstadt-Eigentümer René Benko mit seinem Angebot für die einstige Metro-Tochter beim kanadischen Kaufhof-Besitzer Hudson's Bay Company (HBC) auf Granit und versuchte anschließend im Zusammenspiel mit Medien und dem aktivistischen HBC-Aktionär Jonathan Litt Druck aufzubauen. Die Kanadier, die das Bietergefecht um Kaufhof im Sommer 2015 für sich entschieden hatten, wiesen die 3 Mrd. Euro schwere Offerte dennoch brüsk zurück.
Doch seither hat sich nicht nur das operative Geschäft des traditionsreichen Kölner Warenhausbetreibers weiter verschlechtert. Auch jenseits des europäischen Warenhausgeschäfts bewegt sich der Mutterkonzern HBC in schwierigem Fahrwasser. Von den Top-Managern, welche die Kaufhof-Übernahme 2015 eingefädelt hatten, hat sich HBC schon längst getrennt. Seit Februar dieses Jahres führt Helena Foulkes, die extern rekrutiert wurde, das Zepter in Toronto.
Nicht nur dadurch hat sich die Basis für Fusionsgespräche grundlegend verändert. Auch das Wettbewerbsumfeld hat sich weiter gewandelt, die wahren Wettbewerber der Warenhäuser heißen heute Amazon, Zalando & Co. Von daher hat es Charme, die Kräfte wenigstens in Verwaltung und Einkauf zu bündeln, um die Kostenbasis zu drücken.
Aktuell geht es Benko und seiner Signa Holding aber auch gar nicht mehr um den Erwerb des Kölner Karstadt-Rivalen. Vielmehr soll ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, in das beide Seiten ihr operatives Geschäft und HBC auch die europäischen Immobilien, die eigentlichen Assets, einbringen. Benko soll die Mehrheit an der "Warenhaus AG" bekommen. Zudem hat er sich die operative Führung gesichert.
Dass der Österreicher nach Jahren des Bittens und Bettelns seinem Ziel näher kommt, ist letztlich aber nur den Nöten der Kanadier geschuldet. Denn auch in dem im Mai abgeschlossenen Quartal schrieb HBC tiefrote Zahlen. Schmackhaft macht Benko den Deal mit einer Zahlung von 1,1 Mrd. Euro sowie der Übernahme von Schulden in Höhe von 750 Mill. Euro.
OTS: Börsen-Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
© 2018 news aktuell