Mainz (ots) - Ein Verdacht ist noch kein Schuldspruch. Man sollte sich also vor Vorverurteilungen hüten, solange nicht zweifelsfrei erwiesen ist, dass Opel in bestimmten Diesel-Modellen bei der Abgasreinigung tatsächlich Abschalteinrichtungen verwendet hat, die illegal sind. Bislang blieb der Rüsselsheimer Autobauer vom Diesel-Skandal vergleichsweise unbehelligt. Nun sieht er sich plötzlich mittendrin. Die amtliche Anhörung, zu der das Kraftfahrtbundesamt Opel wegen des Verdachts zitiert hat, weckt Assoziationen, die nicht gefallen. Sowohl bei Daimler als auch bei Audi wurden nach einer solchen Anhörung Massenrückrufe angeordnet. Nach dem Gezerre um den Sanierungsplan sah es zunächst so aus, als ob die Rüsselsheimer endlich wieder ihre Autos ins Zentrum rücken könnten. Doch mit den Gesprächen über einen eventuellen Teilverkauf des Entwicklungszentrums hat die eigene Mutter PSA Opel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sollten nun noch illegale Abgasmanipulationen oben drauf kommen, wäre das für Image und Marke ein Super-Gau. Das Unternehmen verweist darauf, dass der Hersteller bereits Ende 2015 eine Technologieinitiative für mehr Glaubwürdigkeit und Effizienz startete. Das ist gut, hilft aber in der aktuellen Situation nicht. Um den Schaden so gering wie möglich zu halten, muss der Hersteller den neuen Verdacht so schnell wie möglich abarbeiten. Offen und ehrlich. Hoffentlich hat das Statement von Mitte 2016 auch künftig Bestand: "Wir bei Opel setzen keine illegale Software ein. Unsere Motoren entsprechen den gesetzlichen Vorschriften."
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