Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen (SPD), hat die mangelnde Kommunikation der US-Regierung unter Donald Trump mit wichtigen Verbündeten wie Deutschland kritisiert. "So richtig wissen wir eigentlich bis heute nicht, was verabredet und was besprochen worden ist", sagte Annen am Montagabend in den ARD-"Tagesthemen" nach dem Gipfeltreffen von Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin in Helsinki. Prinzipiell sei es immer gut, wenn die Präsidenten der USA und Russlands miteinander sprächen - "aber ich wäre doch etwas optimistischer gestimmt, wenn ich gewusst hätte, dass diese Gespräche vorbereitet gewesen wären auch mit den eigenen Verbündeten", sagte Annen.
Trump fühle sich "im Kreise der Verbündeten, aber auch von internationalen Organisationen" nicht wohl, befand er. "Wir haben es mit einem Präsidenten zu tun, der uns herausfordert, der für die gesamte Europäische Union eine große Herausforderung ist." Wie zuvor bereits Außenminister Heiko Maas (SPD) rief Annen angesichts dessen zu mehr Geschlossenheit innerhalb der EU auf.
Trump hatte die EU zuletzt in einem Interview als Feind im Handel bezeichnet und diese Aussage besonders mit aus seiner Sicht unfairen Handelspraktiken der Europäer begründet. Das von Trump benutzte englische Wort "foe" kann mit "Feind" oder "Gegner" übersetzt werden./mbr/DP/jha
AXC0292 2018-07-16/22:59