Bielefeld (ots) - Wenn sie kommen, wissen der Vorstand und die Belegschaft: Jetzt geht es rund. Jetzt wird umgebaut, zerschlagen, verkauft, aufgelöst. Am Ende steht kaum ein Stein auf dem anderen. Doch die Splitter lassen sich so gut vermarkten, dass die Investoren beim Abschied einen ordentlichen Gewinn mitnehmen. In diese vor fast 14 Jahren vom damaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering »Heuschrecken« genannte Kategorie von Investoren fallen Cevian und Elliot. Die Kruppstiftung als Hauptaktionäre wusste, was mit ihrem Einstieg auf den Konzern zukommt. Dass Vorstandschef und der Aufsichtsratsvorsitzende nun gehen, lässt darauf schließen, dass der Kampf um Alfred Krupps Erbe aufgegeben wird. Nach Abtrennung der Stahlsparte, die gerade erst mit dem Tata-Konzern fusioniert hat, wäre der Rest-Thyssenkrupp durchaus lebensfähig. Dafür müssten Gewinne aus der einen Sparte zur Finanzierung des Umbaus anderer Unternehmensteile herangezogen werden. Die Geduld, die dafür erforderlich ist, haben Heuschrecken nicht. Unter dem früheren Chef der Kruppstiftung, Berthold Beitz, wäre das nicht passiert. Aber Beitz ist seit fünf Jahren tot.
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