Die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates Nordrhein-Westfalen, Birgit Naujoks, wertet das Angebot der Oberbürgermeister von Köln, Düsseldorf und Bonn, mehr auf dem Mittelmeer gerettete Migranten aufzunehmen, als "Signal, dass es mit der Abschottung nicht weitergehen muss, sondern auch ein anderer Kurs denkbar ist". Naujoks sagte der "Welt", sie hoffe, dass sich auch andere Gemeinden öffentlich zu Wort melden und bereit erklären, Flüchtlinge aufzunehmen.
Mit ihrem Brief hätten die drei Oberbürgermeister Ashok Sridharan (Bonn, CDU), Henriette Reker (Köln, parteilos) und Thomas Geisel (Düsseldorf, SPD) die Stimmung großer Teile der Bevölkerung aufgenommen, sagte Naujoks. "Es gibt auch diejenigen, die sagen, man kann nicht alle aufnehmen - aber die Menschen ertrinken lassen, das geht auch nicht." Naujoks wies auch auf Probleme hin: "In den drei Städten gibt es in der Tat eine große Wohnungsknappheit. Auch für viele Flüchtlinge gibt es nicht genügend Wohnraum, und in der Vergangenheit war die Unterbringung teilweise katastrophal."
Auch bei den Integrationskursen seien die Wartezeiten teilweise zu lang. "Trotzdem haben auch diese Städte gezeigt, dass man viel mehr Menschen aufnehmen kann."