Hagen (ots) - Die Größe der Pommes Frites dürfte noch eines der kleinsten Probleme sein, die mit dem Klimawandel auf unsere Landwirtschaft zukommen. Aktuell sind große Teile der gesamten Ernte in Gefahr, die Bauern fürchten um ihre Einnahmen. Aber es geht um mehr als um das fast schon traditionelle Klagen einer Branche und ihr reflexartiges Rufen nach Finanzhilfen aus Berlin und Brüssel: Dass die aktuelle Dürre-Periode eine Folge der globalen Erwärmung ist und deshalb kein singuläres Ereignis bleiben dürfte, gilt unter Experten als bewiesen. Auf dem Spiel steht nicht nur die bäuerliche Bilanz des Jahres 2018, sondern die Zukunft eines ganzen Wirtschaftszweiges, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und der Erhalt der Kulturlandschaft. Das bedeutet: Selbstverständlich steht der Staat in der Verantwortung. Er hat die Pflicht, gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Ob ein Dürre-Gipfel da hilft? Nur, wenn die Politik ihn nicht zu einer einmaligen Show-Veranstaltung verkommen lässt und als einzige Maßnahme gönnerhaft Steuergeld auf die trockenen Äcker wirft. Hier geht es tatsächlich um Nachhaltigkeit. Geld löst das strukturelle Problem nicht, gefragt sind intelligente, langfristig wirksame Lösungen. Es würde schon helfen, das Thema nicht mehr zu negieren. Der Klimawandel ist real - die Bauern spüren ihn hautnah. Und die industrielle Landwirtschaft trägt einen Teil der Verursacher-Verantwortung. Von der politischen Agenda ist das Thema jedoch weitgehend verschwunden. Die Bundesregierung sollte gemeinsam mit den Bauern und ihren Verbänden die Forschung an klimaresistenteren Pflanzen intensivieren und in Erwägung ziehen, sich an Dürreversicherungen zu beteiligen, die den Landwirten derzeit noch zu teuer sind. Hilfe ist auch bei der Bildung von Risikorücklagen möglich. Denn eines steht fest: Auf Regen warten hilft nicht.
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