Halle (ots) - In der EU tobt heute härter als jemals zuvor ein Kulturkampf. Es ist die Auseinandersetzung zwischen der anstrengenden Idee einer europäischen Wertegemeinschaft und der bequemen Einigelung in den eigenen vier Wänden. Es kann keinen Sieger in diesem Konflikt geben. Es gibt nur Verlierer, wie die Debatte um die Migrationspolitik auf EU-Ebene zeigt. Sie dreht sich im Wesentlichen nur um die Frage, wie sich Europa abschotten kann. Das aber löst nicht das Flüchtlingsproblem, sondern verlagert es nur auf einen anderen Kontinent, von dem aus es mit Zeitverzögerung wieder nach Europa schwappen wird. Auch Appelle an die Vernunft eines Viktor Orbán etwa sind, wie zahllose Versuche belegen, wirkungslos. Die EU muss sich verändern, um voranzukommen. Dazu gehört auch eine offene Debatte über ihre Verfasstheit. Darüber müssen jene Europäer leidenschaftlich streiten, denen an dem Friedensprojekt gelegen ist.
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