Bielefeld (ots) - Bei Lebensmitteln oder dem Spritpreis schauen die Verbraucher genau hin, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Wenn es aber um das Mitmachen bei Trendmoden geht, lassen sie schon mal jede Vorsicht fahren. Anders ist der Boom bei Tätowierungen nicht zu erklären. Eine Regulierung dieses Marktes ist zum Schutz der Kunden überfällig. Es ist völlig in Ordnung, wenn sich jemand für eine Körperverzierung entscheidet. Nur sollte diese Entscheidung mit Vernunft getroffen werden. Das ist aber nur bei einem Teil der Kunden der Fall. Vielfach wollen sie einfach nur schnell etwas haben. So klappt das ja auch mit anderen Dingen, die, einmal bestellt, am nächsten Tag geliefert werden. Doch ein Tattoo ist eine Entscheidung für eine lange Zeitspanne. Es lässt sich nicht einfach in den Abfalleimer werfen, wenn es nicht mehr gefällt. Vernünftig sein heißt in diesem Fall, sowohl bei der Auswahl des Tätowierers als später womöglich auch beim Tattoo-Entferner auf Fachleute zu setzen, statt sich irgendeinem Hinterhof-Künstler anzuvertrauen. Das mag teurer sein, doch die gesundheitlichen wie ästhetischen Risiken bleiben überschaubar. Der Staat hat den unübersichtlichen Markt bisher weder richtig kontrolliert noch reglementiert. Angesichts dessen, dass es sich hier um Körpereingriffe handelt, ist das unverständlich. Denn es ist ein Massenmarkt geworden. Immerhin ist eine Teilregulierung nun in Sicht, in dem der Umgang mit Lasern allein medizinischen Fachleuten vorbehalten bleiben wird. Es bleibt zu hoffen, dass bis zur Bereinigung des Marktes nicht allzu viele Tattoo-Freunde bleibende Schäden davontragen.
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