Düsseldorf (ots) - Die Milliardenhilfe aus Katar für die Türkei ist ein symbolischer Akt, der in erster Linie dazu dienen soll, die Finanzmärkte zu beruhigen und neues Vertrauen in die türkische Währung zu schaffen. Mit der Erholung der Lira ist das gelungen, aber die Probleme auf dem Bosporus sind damit nicht gelöst. Wohin die 15 Milliarden Dollar Soforthilfe aus Doha fließen sollen, weiß niemand, weil Investitionsprojekte sich bekanntlich nicht über Nacht anschieben lassen. Außerdem decken sie gerade mal zehn Prozent des jährlichen Finanzierungsbedarfs der Türkei. Ankara braucht gleichzeitig dringend den Schulterschluss mit Europa. Und das darf sich gar nicht verweigern, weil es selbst ein valides Interesse an einer wirtschaftlich gesunden Türkei haben muss.
Katar und die Türkei spielen mit dem Feuer. In Donald Trumps Wahrnehmung sind jene, die sich mit Amerikas Feinden einlassen, eine Achse der Bösen, und das ist für beide gefährlich. Will die Türkei wieder zu einer echten politischen Einflussgröße in der Region werden, muss sie sich irgendwann den Saudis zu- und von den Kataris abwenden. Doha unterstützt mit der Türkei und Iran gleich zwei Länder, die von den Amerikanern sanktioniert werden. Beide sind politisch isoliert. Das kann nicht so bleiben. Insofern ist die Achse der Bösen eine Achse der Not und auf Zeit.
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