Simbabwe hat nach der jüngsten Präsidentenwahl nach Ansicht von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller die Chance auf einen grundlegenden politischen und wirtschaftlichen Neuanfang. Es falle nun der Regierung des am Sonntag vereidigten Präsidenten Emmerson Mnangagwa zu, das Land zu reformieren, sagte Müller (CSU) am Dienstag nach einem Gespräch mit dem Staatschef in Harare.
"Die junge Generation und Millionen Simbabwer, die ihre Heimat verlassen haben, brauchen ein klares Signal für den Wandel", so Müller. Die Regierung müsse die Rechte der Opposition und die Unabhängigkeit der Gerichte wahren sowie sich für Pressefreiheit und den Schutz von Minderheiten einsetzen. Auch die von Nelson Chamisa angeführte Opposition müsse sich am Aufbau "eines offenen und freien Landes" beteiligen, forderte Müller.
Mnangagwa war im November an die Macht gekommen, nachdem Simbabwes Langzeitpräsident Robert Mugabe (94) in Folge eines Militärputsches zurückgetreten war. Bei der Präsidentenwahl vom 30. Juli setzte sich Mnangagwa (75) nach offiziellen Angaben gegen Chamisa (40) durch.
Mnangagwa hat das Ankurbeln der Wirtschaft des Landes im südlichen Afrika zur höchsten Priorität erklärt. Müller erklärte, nach der langen Herrschaft Mugabes sei das Land heruntergewirtschaftet. "Die Menschen leiden unter Rekordarbeitslosigkeit, massiver Korruption und fehlender Rechtssicherheit."/jbz/DP/fba
AXC0119 2018-08-29/11:47