Der EVP-Fraktionsvorsitzende im Europaparlament, Manfred Weber, will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Unionskreisen an diesem Mittwoch ankündigen, dass er sich um die Spitzenkandidatur für die Europawahl im Mai kommenden Jahres bewerben will. Dies habe er am Dienstag in einer CSU-Präsidiumsschalte angekündigt, erfuhr die dpa. Auch die "Bild"-Zeitung und "Spiegel Online" berichteten über eine entsprechende Entscheidung Webers.
Weber hat nach den dpa-Informationen nicht nur die Rückendeckung der CSU-Spitze, sondern auch die von Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel. Der 46 Jahre alte Niederbayer werde sich am kommenden Montag (10. September) auch der CDU-Spitze als Kandidat vorstellen. Am Montag kommen in Berlin CDU-Präsidium und Vorstand zusammen. Die Personalie dürfte auch eine wesentliche Rolle bei der an diesem Mittwoch beginnenden Klausur der CSU-Landesgruppe im Bundestag in Neuhardenberg östlich von Berlin spielen.
Sollte Weber beim Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) Ende des Jahres in Helsinki zum Spitzenkandidaten der Konservativen gewählt werden, hätte er gute Chancen, Nachfolger von Jean-Claude Juncker als Präsident der EU-Kommission zu werden. Allerdings könnten sich auch noch andere EVP-Politiker um die Spitzenkandidatur bewerben.
Eine offizielle Bestätigung für die Kandidatur Webers gab es zunächst nicht. Der Schritt hatte sich jedoch seit längerem angedeutet. Das Bewerbungsverfahren für die EVP-Spitzenkandidatur beginnt am Donnerstag. Wer Spitzenkandidat wird, will die EVP am 8. November festlegen. Der EU-Kommissionschef wird vom Europäischen Rat nominiert und durch das Europäische Parlament für fünf Jahre gewählt. Der Luxemburger Juncker (63) war 2014 zum EU-Kommissionschef gewählt worden./bk/DP/jha
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