Der schnelle Anstieg der Mieten in deutschen Ballungszentren kann nach Einschätzung des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft nicht allein in den Städten bekämpft werden. "Daran wird auch ein Mietenstopp oder sonstige populistische Äußerungen und Maßnahmen nichts ändern", erklärte Verbandspräsident Axel Gedaschko mit Blick auf SPD-Vorschläge für einen "Mietenstopp".
Gedaschko forderte, die Ballungsräume zu entlasten. "Die entwicklungsfähigen Städte in den ländlichen Regionen müssen in die Überlegungen für mehr bezahlbaren Wohnraum einbezogen werden." Dafür müssten Infrastruktur und Umfeld stimmen, etwa bei Verkehrs- und Internetanbindungen.
Der Verbandschef warf der SPD-Spitze vor, ein "fatales Signal" gerade für die Investoren zu setzen, die bezahlbare Wohnungen bauen sollen. Er sprach von einem weiteren "untauglichen Versuch, die bestehende Mangelsituation am Wohnungsmarkt zu verwalten, anstatt sie zu ändern". Zu praktischen Lösungen des Wohnraumproblems gehörten vielmehr Dinge wie bezahlbare Grundstücke, niedrigere Baukosten und schnellere Baugenehmigungsverfahren, sagte Gedaschko.
Auch beim Eigentümerverband Haus und Grund war der von der SPD vorgeschlagene "Mietenstopp" nicht gut angekommen. SPD-Chefin Andrea Nahles und ihr Stellvertreter Thorsten Schäfer-Gümbel hatten ein Papier zur "Mietenwende" öffentlich gemacht, das deutlich über die bislang in der Bundesregierung vereinbarten Pläne hinausgeht. Demnach sollen Mieten in angespannten Märkten fünf Jahre lang nur noch um die Inflationsrate erhöht werden dürfen./rh/DP/zb
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