Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUDI - Der Aufsichtsrat von Volkswagen will kommende Woche über die Zukunft von Audi-Chef Rupert Stadler entscheiden. Auf der regulären Sitzung am 28. September soll die Entscheidung fallen, erfuhr das Handelsblatt aus Kreisen des Aufsichtsrats. Auf einer Sondersitzung am Montag hatten die Kontrolleure den Fall lediglich beraten. Hauptthema war dort die Vorbereitung der Lkw-Tochter Traton (Scania, MAN) für einen Börsengang, der im Frühjahr nächsten Jahres stattfinden soll. Stadler sitzt seit drei Monaten in Untersuchungshaft, weil ihm die Staatsanwaltschaft München Behinderung der Diesel-Ermittlungen vorwirft. Besonders heikel ist die Entscheidung für die VW-Aufseher auch, weil ihr Wunschnachfolger für die Audi-Spitze wohl erst Mitte 2020 nach Ingolstadt wechseln könnte. Neuer Chef soll BMW-Vorstand Markus Duesmann werden. Der Konkurrent will ihn aber nicht vorzeitig ziehen lassen. (Handelsblatt S. 14/FAZ S. 21)
VOLKSWAGEN - Der Volkswagen-Konzern forciert die Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang seiner Tochter Traton, unter deren Dach die Nutzfahrzeugmarken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões e Ônibus sowie die Cloud-basierte Plattform Rio gebündelt sind. Nach einem Treffen des Aufsichtsrats hieß es in Wolfsburg, dass die 2015 entstandene Gesellschaft, die bis Ende August als Volkswagen Truck & Bus (VWTB) firmierte, bis Ende dieses Jahres kapitalmarktfähig sein soll. Bislang galt das nächste Frühjahr als angestrebter Zeitpunkt. (Börsen-Zeitung S. 10)
BAYER - Bayer stellt Insidern zufolge seine Beteiligung an dem Chemieparkbetreiber Currenta ins Schaufenster. Der Leverkusener Konzern spreche mit Beteiligungsgesellschaften über den 60-prozentigen Anteil, nachdem man sich zuvor nicht auf einen Verkauf an die ehemalige Kunststoff-Tochter Covestro einigen konnte, erfuhr Reuters von zwei mit der Sache vertrauten Personen. Der geplante Verkauf werde von Morgan Stanley begleitet. Interessenten, zu denen auch Infrastrukturinvestoren gehören, könnten bis Mitte Oktober erste Offerten vorlegen. Currenta könnte dabei mit mehr als 1 Milliarde Euro, womöglich sogar mit mehr als 2 Milliarden Euro bewertet werden, sagte ein anderer Insider. (Börsen-Zeitung S. 9)
ALLIANZ - Der Münchener Versicherer Allianz wird neuer Partner des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Nach Informationen des Handelsblatts kommen am Dienstag Konzernchef Oliver Bäte und IOC-Präsident Thomas Bach in München zusammen, um eine Vereinbarung zwischen dem Versicherer und dem Olympischen Verband mit einer Laufzeit von zehn Jahren zu unterzeichnen. Diese soll im kommenden Jahr in Frankreich, Spanien, Australien und Spanien starten, und ab 2021 für alle Länder gelten, die dem IOC angehören. Die Allianz wird erstmals bei den Winterspielen 2022 in Peking als offizieller Sponsor zu sehen sein. Der Deal soll bis zu dem Sommerspielen 2028 in Los Angeles laufen und den Konzern in dieser Zeit knapp eine halbe Milliarde Dollar kosten. (Handelsblatt S. 30)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank will wegen des Brexit einen großen Teil ihres bisher in Großbritannien gebuchten Geschäfts nach Deutschland verlagern. Die Bank, die derzeit von London aus vor allem große Bereiche des Investmentbanking steuert, komme damit Forderungen der Europäischen Zentralbank (EZB) nach, hieß es am Montag in Finanz- und Aufsichtskreisen. Damit wanderten auch die Vermögenswerte in die Zentrale. Die Entscheidung, das Buchungszentrum für diese Sparte nach Frankfurt zu verlegen, sei schon im vergangenen Jahr gefallen, sagte ein Sprecher der Bank. Der Hintergrund: Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank fürchten, dass sie nach einem Austritt Großbritanniens aus der EU nicht mehr genügend Zugriff auf das Geschäft der von ihnen beaufsichtigten Banken dort hätten. (Welt S. 9)
VW/Daimler - Drei Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals haben allein Volkswagen und Daimler insgesamt 5,6 Millionen Software-Updates beim Kraftfahrtbundesamt vorgelegt. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der Rheinischen Post vorliegt. Demnach entfiel der Löwenanteil mit 4,3 Millionen und 1,3 Millionen Updates auf die Wolfsburger und die Stuttgarter. Dahinter folgen BMW mit 300.000 und Ford mit 110.000 Updates. Opel (90.000), Mazda (78.000), Fiat (55.000) und Renault (51.000) rangieren im Mittelfeld, deutlich weniger Updates haben Jeep (21.000), Dacia (16.000), Subaru (8.000), Suzuki (6.000) und Alfa Romeo (4.000) angemeldet. Der Sprecher für Verkehrspolitik der Grünen-Fraktion, Stephan Kühn, nahm diese Zahlen zum Anlass für Kritik. "Die 6,3 Millionen Software-Updates für Diesel-Pkw sind keine Erfolgsmeldung", sagte Kühn. Dass nun eine Million Autos zusätzlich umgerüstet werden, zeige die ganze Dimension des Abgasskandals. (Rheinische Post)
MYTAXI - Mit Daimler als Geldgeber erweitert der Taxi-Vermittler Mytaxi sein Angebot zielstrebig. Taxi-Teilen geht nach Hamburg und Berlin nun in München an den Start. Produktvorstand Johannes Mewes hat noch zahlreiche weitere Ideen. (FAZ S. 18)
ENERCON - Weil sich Deutschlands größter Windradbauer Enercon vor dem Hintergrund eines kriselnden deutschen Marktes internationaler ausrichten will, wird die heimische Produktion massiv zurückgefahren. Jetzt droht ein heftiger Konflikt mit der IG Metall, denn das Unternehmen lehnt jede Verantwortung für die 800 Betroffenen ab. Es handele sich lediglich um Zulieferer, argumentiert Enercon. (Handelsblatt S. 20)
KFW - Die KfW will die Förderung der digitalen Transformation der deutschen Wirtschaft vorantreiben. Bei der Digitalisierung "müssen wir dringend aufholen", sagte KfW-Chef Günther Bräunig im Interview der Börsen-Zeitung. "Leider ist Europa hier deutlich hinter die USA und China zurückgefallen, und Deutschland liegt im europäischen Umfeld auch nur im Mittelfeld, egal ob Sie zum Beispiel an die Cloud-Technologie oder an 5G-Mobilfunknetze denken." (Börsen-Zeitung S. 3)
SWISS RE - Nach dem Hurrikan "Florence" in den USA und dem Taifun "Mangkhut" in Asien am Wochenende rechnet Christian Mumenthaler mit weiteren schweren Unwettern. "Wir erwarten, dass der Höhepunkt der Aktivität noch kommt", sagte der Vorstandschef des Rückversicherers Swiss Re dem Handelsblatt. Dabei könne es sogar zu ähnlich schweren Schäden wie im vergangenen Jahr kommen, als die Hurrikans Harvey, Irma und Maria zu den größten Schadenssummen führten, die jemals durch Naturkatastrophen verursacht wurden. In Asien, das in jedem Jahr von rund 20 Taifunen heimgesucht wird, liegt die Zahl in diesem Jahr bereits darüber. Da die Saison der schweren Wirbelstürme dort noch bis Ende September andauert, ist laut Mumenthaler derzeit noch kein Ende der Gefahren in Sicht. Das gilt auch für den Atlantik, wo noch bis Mitte Oktober mit Hurrikans gerechnet werden muss. (Handelsblatt S. 28/29)
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September 18, 2018 00:52 ET (04:52 GMT)
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