Bielefeld (ots) - Drei Fernsehsender waren gestern. Heute sind es 74. Und es gibt Video-on-Demand. Zwar wird lineares Fernsehen noch genutzt, aber die Jungen (14 bis 29 Jahre) sehen kaum noch hin. Sie gestalten ihr eigenes Programm: heute Actionfilm aus den USA, morgen die aktuelle Staffel der Sci-fi-Serie oder Comedy - ebenfalls aus den USA. Dass also bei der »Emmy«-Gala klassisches TV und Erzeugnisse aus dem Hause Streamingdienst gleichauf lagen, bildet nur das neue Zuschauerverhalten ab. Und wenn man dann noch glaubt, dass bis 2020 die Hälfte aller bewegten Bilder über mobile Endgeräte flimmern (weissagen Experten), dann kann der alte Fernsehsessel auf den Sperrmüll. Spontan »Mrs. Maisel« kaufen (oder sowieso Sky & Co. abonniert haben), Freunde whatsappen, Binge-Watching starten. Moderne Storys. Schnelle Schnitte. Zackige Szenenwechsel. Stakkato der visuellen Reize. Bei »Derrick« hörte man heute vielleicht noch »Harry, hol doch mal« - und schon wäre man weggedämmert. Man kann ja über das moderne Fernsehen sagen, was man will. Langweilig ist es ganz gewiss nicht.
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