Berlin (ots) - S-Bahn-Kunden ärgern sich nahezu täglich über ihren Dienstleister: Wagen sind überfüllt, die Taktdichte zwischen zwei Zügen ist zu lang. Und dann kommt auch noch Unpünktlichkeit hinzu. Die war im vergangenen Jahr so gravierend wie seit der großen S-Bahnkrise von 2009 nicht mehr. Fast acht Prozent aller Bahnen kamen zu spät, deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Folglich kürzt der Senat seine Zahlungen an die Bahn-Tochter für 2017 um 22 Millionen Euro.
Doch die meisten Fahrgäste dürften darüber kaum Genugtuung empfinden, sie wünschen sich einen pünktlichen und verlässlichen S-Bahn-Verkehr. Zumal offenbleibt, wie sehr die Kürzung das Unternehmen wirklich schmerzt. Bei 70 Millionen Euro Jahresüberschuss stellt sich die Frage, ob die Strafzahlung nicht "eingepreist" ist und ob sie drakonisch genug ausfällt, um die Führungsspitze nachhaltig zu beeindrucken.
Einige der Probleme, mit denen die Verspätungen 2017 begründet werden, treten auch in diesem Jahr zutage: Gleisengpässe zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof, turnusmäßige Reparaturen, durch die dann ein erheblicher Teil der Fahrzeugflotte längere Zeit nicht zur Verfügung steht, Zugausfälle wegen Personalmangels. Es steht also zu befürchten, dass die Bilanz für 2018 nicht besser ausfällt als die des Vorjahres.
Nun wird die Unternehmensleitung ins Feld führen, dass sie ja bereits ein 32 Millionen schweres "Qualitätsprogramm" auf den Weg gebracht hat. Züge, Kabel und Signale sollen modernisiert, mehr Lokführer ausgebildet werden. Zudem erprobt das Unternehmen, ob sich die Haltezeit der Züge auf den Bahnhöfen mit dem zentral gesteuerten gleichzeitigen Öffnen aller Türen reduzieren lässt.
Ob das reicht, wird sich zeigen. Die Unternehmensspitze muss sich darauf konzentrieren, die Mängel zu beseitigen. Pläne für eine neue Farbgebung der Züge sind dagegen nachrangig.
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Einige der Probleme, mit denen die Verspätungen 2017 begründet werden, treten auch in diesem Jahr zutage: Gleisengpässe zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof, turnusmäßige Reparaturen, durch die dann ein erheblicher Teil der Fahrzeugflotte längere Zeit nicht zur Verfügung steht, Zugausfälle wegen Personalmangels. Es steht also zu befürchten, dass die Bilanz für 2018 nicht besser ausfällt als die des Vorjahres.
Nun wird die Unternehmensleitung ins Feld führen, dass sie ja bereits ein 32 Millionen schweres "Qualitätsprogramm" auf den Weg gebracht hat. Züge, Kabel und Signale sollen modernisiert, mehr Lokführer ausgebildet werden. Zudem erprobt das Unternehmen, ob sich die Haltezeit der Züge auf den Bahnhöfen mit dem zentral gesteuerten gleichzeitigen Öffnen aller Türen reduzieren lässt.
Ob das reicht, wird sich zeigen. Die Unternehmensspitze muss sich darauf konzentrieren, die Mängel zu beseitigen. Pläne für eine neue Farbgebung der Züge sind dagegen nachrangig.
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