Es weht ein frischer Wind in der Cannabisbranche. Immer mehr Länder tolerieren den Gebrauch der Hanfplanze sowohl für medizinische Zwecke und als auch den Konsum in der Freizeit. Anfang Juni machte sich der kanadische Premierminister Justin Trudeau für die Legalisierung von Marihuana stark. Noch gibt es letzte politische Rangeleien um den Gesetzesentwurf. Sein Ziel wird Trudeau allerdings erreichen: Ab Oktober wird Marihuana nicht mehr nur für Patienten per Rezept erhältlich sein, sondern kann wie Tabak und Alkohol im Detailhandelsgeschäft gekauft werden.
Die Regierung in Kanada erwartet, dass nach der vollständigen Legalisierung die 4,6 Millionen Einwohner jährlich 655.000 Kilogramm Cannabis konsumieren. Das würde für die Marihuana Branche einen zusätzlichen Jahresumsatz von mehr als fünf Milliarden US-Dollar bescheren. Nicht schlecht!
Mit der Legalisierung in Kanada werden weltweit rund 110 Millionen Menschen gesetzmässig Zugang zu Cannabis haben. Dies entspricht gerade mal 1 Prozent der Weltbevölkerung. Die Zahl verdeutlicht, wie groß das Marktpotenzial ist, falls es zu mehr Legalisierungen kommt. Und diese werden auch kommen.
Seit Justin Trudeaus Amtsantritt als Premierminister in Kanada vor drei Jahren sind zahlreiche Gesellschaften entstanden. Die meisten haben sich auf medizinisches Cannabis spezialisiert. Sie produzieren für den Heimatmarkt und exportieren weltweit. Überall dorthin wo Cannabis für medizinische Zwecke zugelassen ist.
Erst 1 Prozent der Weltbevölkerung hat legalen Zugang zu Cannabis
Die Zahl der Menschen, die in Staaten mit einem vollständig regulierten Cannabismarkt leben, wächst. Die US-Staaten Colorado und Washington State machten 2012 mit einer Bevölkerung von zusammen 12,4 Millionen Menschen den Anfang. Es folgten Uruguay im Jahr 2013, Alaska und 2016 der US-Bundesstaat Kalifornien.
Mit der Legalisierung in Kanada werden weltweit rund 110 Millionen Menschen gesetzmäßig Zugang zu beiden Arten von Cannabis haben. Dies entspricht gerade mal einem Prozent der Weltbevölkerung. Die Zahl verdeutlicht, wie enorm das Marktpotenzial ist, falls es zu weiteren Legalisierungen kommt.
Noch halten viele Industrieländer an ihrem Verbot für alle Arten des Cannabis fest - nicht mehr lange. Die Branche ist on Vogue. Die Deals in den letzten Monaten sorgten für jede Menge Gesprächsstoff.
Paukenschlag durch Constellation Brands
Constellation Brands krallte sich für über vier Milliarden Dollar 38 Prozent an Canopy Growth. Der Deal mit dem Corona-Hersteller wird für Canopy die Türen zu neuen Geschäftsbereichen öffnen. Im Gespräch sind zum Beispiel Cannabisdrinks.
Die Aktie von Canopy kletterte im Anschluss um rund 70 Prozent nach oben. Die Firma erreicht aktuell einen Börsenwert von XX Milliarden Dollar.
Molson Coors kooperiert mit HEXO
Kurz davor gab es ein kleineres, aber nicht weniger Bedeutendes Joint-Venture zwischen Molson Coors Brewing (XXX Milliarden Dollar Umsatz/Börsenwert) und der HEXO Corporation. Zusammen wird man alkoholfreie Cannabis- Getränken entwickeln.
Die Aktie von HEXO machte in den folgenden Wochen ein Plus von 80 Prozent.
Überflieger Tilray
Noch extremer legte die Aktie von Tilray zu. Erst im Juni zu 17,50 Dollar an die Börse gekommen, notierte die Aktie vor wenigen Tagen in der Spitze bei sage und schreibe 300 Dollar. Das bedeutete einen Marktwert von 27 Milliarden Dollar. Bei einem Umsatz von 155 Millionen Dollar.
Der jüngste Aufwärtsimpuls von Tilray ist eine Folge von neuen Kooperation und Übernahmespekulationen durch den Marktführer bei Spirituosen: Diageo.
Darüber hinaus konnte Tilray in den letzten Wochen vermehrt gute News präsentierte.
Altria, BAT sind auf dem Sprung
Die Tabakkonzerne zum Beispiel ächzen seit Jahren unter den Beschränkungen für Marketing, Werbung und Markenbildung.
Der Grund: In den USA ist der Anteil von rauchenden Amerikanern in den USA von rund 42 Prozent Mitte der 1960er Jahre auf nur noch 15 Prozent im Jahr 2017 zurückgegangen.
Marlboro-Konzern Altria etwa verzeichnete in den USA im zweiten Quartal 2018 einen Umsatzrückgang bei rauchbaren Produkten um 6,3 Prozent und im ersten Halbjahr einen Rückgang von 3,7 Prozent.
Soll heißen: Big Tobacco braucht neue Ideen, neue Märkte und neue Zielgruppen.
Was wäre aus der Sicht von Altria, BAT oder Philip Morris also naheliegender, als eine Übernahmen oder eine Zusammenarbeit mit Firmen aus der Cannabis-Branche?!
Altria, BAT und Phillip Morris haben die Taschen voller Geld, um spannende Firmen in der Cannabis-Branche zu kaufen. Altria hat in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 5 Milliarden Dollar pro Jahr erwirtschaftet, Philip Morris im gleichen Zeitraum sogar mehr als 8,5 Milliarden Dollar.
In den Startlöchern stehen auch die Milliardenschweren Lifestyle-Konzerne Red Bull und Monster Energy. Mit ihren gigantischen Webebudgets suchen sie für ihre innovativen Getränkemixturen neue Märkte um ihre Wachstumstempo zu halten.
Der Cannabis-Branche stehen derzeit alle Türen offen. Ob in der Medizin, als Lifestyle-Droge oder -Getränk..
Aurora im Rückwärtsgang
Aurora Cannabis ist mit einer Marktkapitalisierung von XX Milliarden Can-Dollar etwas kleiner als Canopy und Tilray.
Mit der Übernahme von CanniMed zu Beginn des Jahres für stolze 860 Millionen Dollar hat sich Aurora Zugang zu fast 20 Prozent des kanadischen Markts für medizinischen Cannabis gekrallt. Ein guter Deal!
Vor wenigen Wochen hat Aurora Cannabis nachgelegt und MedReleaf für 2,5 Milliarden Dollar geschluckt.
Aphria liegt gut im Rennen
Ein Bekannter Name in der Cannabis-Szene ist auch Aphria. Wie Aurora hat auch Aphria in den letzten Wochen jede Menge neue Partnerschaften geschlossen. Mit im Boot ist zum Beispiel Kanadas Shoppers Drug Mart, die größte Apothekenkette des Landes.
Außerdem "kassierte" Aphria im Januar für mehrere hundert Millionen Dollar den kanadischen Konkurrenten Nuuvera.
Aphria hat Liefervereinbarungen mit Kolumbien, Australien und Argentinien. Aphria kommt auf eine Anbaufläche von zehn Hektar.
Abwarten bei Tilray und Canopy, Kauflimit für Aphria
Die Titel sind allesamt überaus interessant. Die Legalisierungswelle wird weiter voran schreiten. Dennoch: Die Bewertungen von Canopy oder Tilray sind sportlich. Sie nehmen auf Jahre hinaus starke Umsatz- und Ergebnissteigerungen vorweg und werden zudem von Übernahmefantasie getrieben.
Schon einmal ging ein Ruck durch die gesamte Branche, als Constellation Brands die erste Tranche an Canopy gekauft hat. Danach gingen fast alle Werte in die Konsolidierung über. Die Aktien konnte man Wochen später 50 Prozent billiger einsammeln. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass es auch dieses Mal ähnlich ablaufen könnte.
Für Tilray gilt ein erstes Kauflimit von 75 Euro. Canopy Growth versuchen Anleger mit XX Euro abzustauben. AphriaDen vollständigen Artikel lesen ...
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