Düsseldorf (ots) - Amed A. ist tot. Er wird nicht dadurch wieder lebendig, dass ein Minister sein Amt aufgibt. Er wird auch nicht dadurch wieder lebendig, dass die Öffentlichkeit erfährt, was wirklich in der Nacht des 17. September in Zelle 143 der JVA Kleve geschehen ist. Man darf den tragischen Verlust eines Menschenlebens nicht vergessen, wenn man über die Konsequenzen aus dem schrecklichen Fall diskutiert. Aber man muss sie diskutieren. Amed A. müsste vielleicht nicht tot sein, wenn einige Fehler vermieden worden wären. Fehler, die sich aneinanderreihen und die ein erschütterndes Bild der Kreispolizeibehörde Kleve und der Justizvollzugsanstalt Kleve zeichnen. Da die Möglichkeit besteht, dass Amed A. vor dem Tod hätte gerettet werden können, muss die Aufklärung nun endlich Fahrt aufnehmen und in die Tiefe gehen. Es liegt zu viel Dunkel und zu wenig Licht auf dem Fall des Amed A. Warum hat die JVA Kleve dem Minister berichtet, die Gegensprechanlage sei nicht betätigt worden - wenn sie es doch wurde? Die Staatsanwaltschaft wird dort jeden Stein umdrehen müssen. Über Konsequenzen für den Justizminister ist dann später zu entscheiden. Gleichwohl gibt Peter Biesenbach bislang ein eher unglückliches Bild bei der Aufklärung ab.
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