Nach dem niederschmetternden Wahlergebnis der SPD in Bayern rufen Unionsabgeordnete zu einem behutsamen Umgang mit der SPD auf. Norbert Altenkamp, Abgeordneter aus Hessen, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS): "Ich kann mir durchaus vorstellen, wie es den Sozialdemokraten geht. Du kannst machen, was du willst, du wirst einfach nur verprügelt."
Wenn man neben einem profilierten Politiker der SPD stehe, dem es nicht gut geht, dann leide man mit, so der CDU-Politiker in der FAS. Das habe auch damit zu tun, was man bei der AfD im Bundestag an "menschlicher Herausforderung" erlebe: "Ich habe oft den Eindruck, viele von ihnen stehen morgens auf und wollen nichts Gutes. Das spürt man oft, die Häme und die Heuchelei im Plenum", sagte der Abgeordnete der FAS. Und wenn man dann einen gestandenen, grundsoliden und ehrlichen Sozialdemokraten am Boden sehe, sei das verkehrte Welt. Schon am vergangenen Montag hat Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus nach FAS-Informationen in den Sitzungen der Fraktion und des CDU-Präsidiums um Rücksichtnahme auf den Koalitionspartner gebeten.
Auch der CDU-Abgeordnete Armin Schuster räumt ein: "Wir haben jetzt 13 erfolgreiche Regierungsjahre hinter uns. Davon hat die SPD neun Jahre mitgestaltet. Die Wahlergebnisse, die sie dabei eingefahren hat, waren nicht immer dem angemessen, wie sie am Erfolg beteiligt war." Der CDU-Abgeordnete Roderich Kiesewetter warnte vor einer Diskussion über ein neues Jamaika.
"Das würde die Koalition weiter belasten und die Gefahr eines Bruchs mit der SPD weiter vergrößern", sagte Kiesewetter der FAS.