Der deutsch-britische Chipentwickler und
Apple-Partner Dialog Semiconductor
Auch für das restliche Jahr zeigte sich das Management zuversichtlich. Für das vierte Quartal rechnet Dialog Semiconductor mit Erlösen von 430 bis 470 Millionen Dollar. Im Gesamtjahr soll der Umsatz damit um acht Prozent auf 1,46 Milliarden Dollar steigen.
Am Finanzmarkt kamen Quartalsbilanz und Ausblick gut an. Die im SDax notierten Aktien gewannen am Morgen fast acht Prozent an Wert. Damit setzten sie ihren Erholungskurs fort.
Das operative Ergebnis stieg im dritten Jahresviertel um nur einen Prozent auf 63,5 Millionen US-Dollar. Hier machten sich höhere Ausgaben etwa für Vertrieb und Verwaltung bemerkbar. Bereinigt lag der operative Gewinn bei 83,7 Millionen Dollar. Das war ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Strich blieb mit 46,4 Millionen Dollar zwei Prozent weniger übrig als ein Jahr zuvor.
Zudem kündigte Dialog Semiconductor den Rückkauf eigener Aktien an. Das Unternehmen will in einer ersten Tranche Anteilsscheine im Wert von bis zu 150 Millionen Euro erwerben.
Seit Jahren beliefert Dialog Semiconductor Apple mit Chips. Die Beziehung trübte sich zuletzt ein, da Apple ankündigte, wichtige Halbleiter selbst zu entwickeln. Für Dialog waren die Pläne ein Problem, denn das Unternehmen ist stark von Apple abhängig. Zwei Drittel des Konzernumsatzes erzielt der Chipentwickler mit dem US-Konzern.
Apple übernimmt von Dialog für 300 Millionen Dollar Patente und mehrere Büros. Dazu übernimmt der iPhone-Hersteller 300 Ingenieure. Zudem zahlt Apple weitere 300 Millionen Dollar vorab für die Lieferung von Halbleitern in den nächsten drei Jahren. Der kalifornische Konzern bindet sich damit länger an den Chipentwickler, mit dem das Unternehmen seit den Anfangstagen des iPhones zusammenarbeitet. Gleichzeitig erhielt Dialog ein breites Spektrum neuer Aufträge von Apple für Chips.
Investoren reagierten bei der Ankündigung Dialogs vor drei Wochen geradezu euphorisch. Am Tag der Veröffentlichung legte das Papier in der Spitze um 34 Prozent zu und schaffte zum Ende hin immer noch ein Kursplus von knapp 27 Prozent. Vergangenen November noch, als verstärkt Gerüchte zu Apples Ansinnen aufgekommen waren, künftig auch selbst Chips zu entwickeln, war die Dialog-Aktie innerhalb weniger Tage um mehr als ein Drittel eingebrochen. Davon hat sich der Kurs trotz der satten Gewinne noch nicht wieder erholt. Er liegt bei rund der Hälfte vom Stand Anfang November 2017./mne/stw/fba
ISIN GB0059822006
AXC0106 2018-10-31/10:25