Düsseldorf (ots) - Man kann darüber streiten, wie wertvoll der aktuelle Stresstest der europäischen Aufsicht ist: Keine Bank fällt durch, keine Bank kann zwangskapitalisiert werden. Und nicht einmal die Vorgaben waren für alle 48 teilnehmenden Institute gleich. So mussten die deutschen Banken eine schwerere Rezession simulieren als die italienischen. Und doch ist der Stresstest nicht wertlos. Er stellt den Banken ein Zeugnis aus und macht klar, bei wem die Versetzung gefährdet ist. Damit liefert er wichtige Hinweise auf Reformen.
Das schlechte Abschneiden der italienischen Banken war absehbar - und ist wahrscheinlich noch geschönt. Es wird deutlich, dass in Italien auch nach umstrittenen staatlichen Banken-Rettungsprogrammen weiter ein Sprengsatz für die Eurozone liegt. Deutschland sollten vor allem die schlechten Noten seiner Geldhäuser zu denken geben. Ausgerechnet die Deutsche Bank, deren Chef Josef Ackermann in der Finanzkrise 2008 noch hochnäsig alle Hilfe abgelehnt hatte, steht besonders schwach da. Die Bank ist nicht nur eine Enttäuschung für ihre Aktionäre, sondern auch ein Schwächling im internationalen Vergleich. Die Deutsche Bank kündigt nun an, sie werde ihren Weg unbeirrt weitergehen. Das wird nicht reichen.
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