
Insofern lassen die Nachrichten von einer anderen Großbaustelle in Berlin die leiderprobten Berliner aufhorchen: Der Erweiterungsbau des Bundestages im Regierungsviertel an der Spree hat so gravierende Mängel, dass ein Abriss ernsthaft zur Debatte steht. Das im Rohbau fertige Gebäude, das übrigens wie der BER 2012 in Betrieb gehen sollte, hat Risse in der Bodenplatte, durch die Wasser eindringt. Gutachten haben noch immer nicht klären können, ob sich der Schaden beheben lässt. Die Abrissbirne allein ist jedoch keine Lösung des generellen Qualitätsproblems auf den Bundesbaustellen. Von den 300 Projekten liegen mehr als 40 Prozent nicht annähernd im ursprünglichen Zeit- und Kostenrahmen, hat jüngst eine Untersuchung der Bau- und Raumkommission des Bundestages ergeben. Ein Großteil dieser Bauvorhaben liegt in der Hauptstadt. Wenn das zuständige Bundesamt nicht endlich so strukturiert und ausgestattet wird, dass es seine Kontrollfunktionen auch tatsächlich wahrnehmen kann, werden weitere Katastrophenmeldungen nicht ausbleiben. Die Vorschläge der Reformkommission liegen längst auf dem Tisch. Sie müssen endlich umgesetzt werden.
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