Bielefeld (ots) - Je mehr die Leute über etwas wissen, desto schwerer hat es die Propaganda. Wie es vor dem Brexit-Referendum gut gewesen wäre, wenn sich die britische Bevölkerung mit den EU-Regeln ausgekannt hätte, so ist es höchste Zeit, dass die Wissenslücken im Hinblick auf den UN-Migrationspakt geschlossen werden. Der Vertrag soll am 10./11. Dezember unterzeichnet werden. Die Bundesregierung muss sich vorwerfen lassen, zu wenig getan zu haben. Migration empfinden viele Deutsche als so bedrohlich, dass Angst entsteht oder sich von Demagogen erzeugen lässt. Sobald etwas geheimnisvoll wirkt, gehen die Mutmaßungen los. Beim beabsichtigten transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP war das auch so. In Sachen Migration haben Verschwörungstheoretiker mit ihrer Behauptung einer Umvolkungsabsicht nun so viel vorgearbeitet, dass mancher jeden Unsinn glaubt. Das vermischt sich mit tatsächlich offenen Fragen; die Ablehnung durch andere Staaten tut ihr Übriges. Gut, die Ost-CDU reagiert auf die AfD, und Wahlkämpfer Jens Spahn hält das Thema am Kochen. Dass die Union daran nicht mehr vorbeikommt, ist aber kein Schaden.
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