Düsseldorf (ots) - VON CHRISTINE LONGIN Emmanuel Macron muss sich einer harten Erkenntnis stellen: Die Hoffnung, die ihn vor anderthalb Jahren in den Elysée-Palast trug, ist einer tiefen Frustration gewichen. Der Präsident hat es nicht geschafft, seinen Landsleuten die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu vermitteln. Im Gegenteil: Das Leben der meisten Franzosen ist härter geworden. Schuld daran ist nicht allein Macron. Der Kaufkraftverlust, der inzwischen auch die Mittelschicht betrifft, begann schon vor seiner Amtszeit. Aber der Fehler des 40-Jährigen war es, diese Entwicklung lange nicht ernst zu nehmen. Wie Perlen auf einer Schnur wollte der frühere Wirtschaftsminister seine Reformen aneinanderreihen. Doch das, was er sich da zusammen mit seinen Beratern ausdachte, ging an der Realität im Land vorbei. Wenn Bürger ihn auf ihre Nöte ansprachen, reagierte der Präsident mit Zurechtweisungen. Eine Missachtung, die auch Gewerkschaften, Kommunen und Verbände zu spüren bekamen. Die "Gelbwesten" präsentieren dem Staatschef nun die Rechnung für zu viel Arroganz. Ihre Proteste sind für Macron eine Warnung.
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