Dem EUR/USD liegen spannende Zeiten bevor. Die EU und Großbritannien haben sich auf erste Eckpunkte für einen Brexit-Deal geeinigt.
Die englische Premierministerin Theresa May muss den Rahmenplan jedoch noch durch das britische Parlament bekommen. Die Zustimmung gilt nicht als sicher und könnte daher die ganzen Verhandlungen in erneutes Chaos stürzen.
Auch Übersee gibt es wirtschaftliche Spannungen. Mit der Ankündigung General Motors mehrere Fabriken zu schließen und 15.000 Stellen zu streichen scheint sich langsam ein Konjunkturabschwung abzuzeichnen. Für US-Präsident Donald Trump ist dies lediglich ein Verrat des Konzerns am amerikanischen Arbeiter - die Hintergründe und Folgen sind jedoch vermutlich viel tiefgreifender und nicht zuletzt auch auf seine protektionistische Politik zurückzuführen.
Nun aber zu unserer Technischen Analyse:
Rückblick (21.11.2018 - 27.11.2018)
Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1392 und damit gut 100 Pips über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch konnte sich der EUR noch etwas nach oben schieben, kam aber über die 1,1424 nicht hinaus. Dieses Level wurde dann am Donnerstag erneut angelaufen und in einem Spike auch um 10 Pips überschritten. Am Freitag setzte sich dann aber erneute Schwäche durch. Der EUR sackte bis in den späteren Handel an die 1,1330. Zu Wochenbeginn kam es zunächst zu einer Erholung, die den EUR bis an die 1,1376 trug. Diese Bewegung wurde aber bis in den späteren Handel wieder ab verkauft. Der EUR rutschte bis an die 1,1325 und damit unter das Level vom Wochenschluss. Am Dienstag sah er zunächst so aus, als ob sich der EUR stabilisieren könnte, was sich aber nicht einstellte. Im späteren Handel am Dienstag ging es dann dynamisch deutlich unter die 1,1300.
Das Hoch im Betrachtungszeitraum lag unter dem Level der Vorperiode. Der EUR schaffte es nicht, diesen Bereich erneut anzulaufen. Das Tief lag unter der 1,1300, aber über dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums. Der EUR konnte sich am Dienstag knapp über dem Tief stabilisieren und leicht erholen. Der Wochenschluss konnte knapp über dem wichtigen Level bei 1,1330 formatiert werden, lag aber deutlich unter dem Niveau des letzten Betrachtungszeitraums. Die Range war mit 163 Pips deutlich geringer als in der Vorperiode und lag aber im Bereich des Jahresdurchschnitts.
Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1415/17 und dann an die 1,1428/30 erreichen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, der Spike am Donnerstag lief 4 Pips weiter. Damit hat das Setup auf der Oberseite sehr gut gepasst, auch weil sich unsere Einstellung realisiert hat, dass es im Bereich der 1,1430 schwer werden könnte weiter zu kommen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1288/86 ganz knapp unser nächstes Anlaufziel bei 1,1274/72. Diese Marke wurde um nur 1 Pip unterschritten.
- Wochenhoch*: 1,1434 Vorwoche 1,1472
- Wochentief*: 1,1271 Vorwoche 1,1263
- Wochenschluss: 1,1333 Vorwoche 1,1417
- Wochen-Range*: 163 Pips Vorwoche 209 Pips
Wie könnte es weitergehen?
- EUR/USD-WS: 1,1301/33/87.....1,1416/63.....1,1513/31/42/72.....1,1602/58
- EUR/USD-US: 1,1273/57/34/22/11......1,1178/26.....1,1088/27....1,0955
Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups
- Box-Bereich: 1,3039 bis 1,0504
- Tagesschlusskurs-Marken: 1,1413 und 1,1202
- Intraday-Marken: 1,1387 und 1,1249
- Die Range: 1,3479 bis 0,9631
Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:
Chartcheck:
Die Erholung, die sich seit Mitte November beim EUR eingestellt hat, scheint offensichtlich wieder beendet. Der EUR konnte sich nicht überzeugend über der 1,1400 halten und ist in den letzten Handelstagen deutlich unter alle wesentlichen Durchschnittslinien gefallen. Damit hat sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass zum einen das Tief bei 1,1222 erneut angelaufen und im Zweifel auch unterschritten werden könnte. Sollte es zu einem Unterschreiten de 1,1222 kommen könnten übergeordnet die 1,1100/1,1050 erreicht werden. Das bärische Szenario würde sich erst dann unwahrscheinlich werden, wenn der EUR es schafft, sich über der 1,1390/1,1400 auf Tagesschlussbasis zu etablieren. Erholungen könnten bis in den Bereich der 1,1330/35 und dann bis an die 1,1370/75 bzw. an die 1,1400/05 gehen.
Fazit: Das Chartbild hat sich bärisch eingetrübt. Sollte das Tief bei 1,1222 unterschritten werden, könnten sich übergeordnet weitere, auch dynamische Rücksetzer einstellen, die den EUR bis in den Bereich der 1,1100/1,1050 bringen könnten. Erholungen könnten übergeordnet bis in den Bereich der 1,1375/80 bzw. bis an die 1,1400 gehen.
Rahmenbedingungen:
Die Scheidungspapiere zum Brexit wurden von der EUR so akzeptiert. Jetzt sind die Briten am Zuge, die Anfang/Mitte Dezember über das Vertragswerk entscheiden wollen. Es ist allerdings alles andere als sicher, dass das Papier direkt akzeptiert wird. Es gibt aktuell verschiedene Szenarien, angefangen von der Akzeptanz bis hin zum harten Bexit ohne Vereinbarung. Die nächsten Monate werden hier ausgesprochen anspruchsvoll verlaufen. Viele Unternehmen auf dem Kontinent stellen sich auf einen harten Brexit ein und bauen jetzt schon vor.
Aktuell erscheinen wieder die Zollstreitigkeiten der USA mit dem Rest der Welt in den Fokus zu kommen. Nachdem zu Wochenbeginn GM ein massives Kürzungsprogramm angekündigt hat, könnten weitere Unternehmen, nicht nur der Automobilbranche, Einsparungen vornehmen. Trotz der gigantischen Steuererleichterungen scheint es so zu sein, dass die Zölle die Kosten erhöhen. Preiserhöhungen sind nur bedingt möglich, sodass Unternehmen Kostenmanagement betreiben müssen. Es wird sich immer mehr zeigen, dass die Zölle, die in den nächsten Tagen und Wochen auch noch erhöht und erweitert werden könnten, auch den USA schaden. Dies könnte sich bereits im Frühjahr an den Wachstumsraten der US Wirtschaft zeigen.
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die FED die Zinsen in diesem Jahr noch einmal erhöhen wird. Damit kommt die US Notenbank der Normalität wieder deutlich näher und ist damit in einer viel besseren Position als die EZB, die Zinserhöhungen erst für 2019 in Aussicht gestellt hat. Sollte die Zinsen in den USA weiter steigen, so könnte der EUR zunächst weiter unter Druck kommen.
Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:
Long Setups: Der EUR könnte zunächst versuchen, sich im Bereich der 1,1280 zu halten und zu stabilisieren. Schafft er das, so könnte er versuchen, die 1,1290/92 und dann die 1,1301/03 zu erreichen. Bereits hier könnte es schwer werden weiter zu kommen. Wird dieses Level aber mit Dynamik und mit Momentum angelaufen, so könnte das Währungspaar auch direkt weiter an die 1,1318/20 und dann an die 1,1331/33 laufen. Auch im Bereich der 1,1318/33 könnte ein Weiterkommen schwer werden. Kann sich der EUR aber über die 1,1331/33 schieben, so könnte er dann die nächsten denkbaren Anlaufmarken bei 1,1342/44, bei 1,1355/57, bei 1,1365/67 und dann bei 1,1371/73 erreichen. Kommt es in diesem Bereich zu keinen Rücksetzern, wäre der Weg dann an die 1,1384/86, an die 1,1397/99 und an die 1,1409/11 frei.
Short Setups: Kann sich der EUR nicht über der 1,1280 etablieren, so könnten die Rücksetzer zunächst bis an die 1,1274/72, an die 1,1263/61, an die 1,1251/49, an die 1,1239/37 und dann an die 1,1228/26 bzw. an die 1,1220/18 gehen könnten. Kann sich der EUR bei 1,1220/18 nicht stabilisieren und erholen, so könnte er bis an die 1,1209/07, an die 1,1198/96, an die 1,1188/86 und dann an die 1,1175/73 laufen. Bei ausgeprägter Schwäche könnte der EUR auch noch die 1,1159/57, die 1,1147/45, die 1,1135/33 und die 1,1123/21 erreichen.
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ abwärts
Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:
- 29.11.2018: EUR - Geschäftsklima EU
- 29.11.2018: USA - FOMC Minutes
- 30.11.2018: EUR - Arbeitslosenrate EU
- 05.12.2018: EUR - EZB-Meeting
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RISIKOWARNUNG Diese Publikation liefert Markteinschätzungen, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 83 Prozent der Retail Kunden verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4
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