Frankfurt (ots) - Der Kotau, den Bayer-Chef Werner Baumann zur Eröffnung des Kapitalmarkttages machte, war tief, aber auch kurz. Der Vorstand sei weder mit der geschäftlichen Entwicklung noch mit jener des Aktienkurses in diesem Jahr zufrieden, räumte Baumann ein und versprach dafür zu sorgen, dass sich der im Unternehmen steckende Wert auch wieder im Aktienkurs niederschlagen werde.
Das Rezept dafür hatte Bayer schon in der Vorwoche mit einem riesigen Effizienzprogramm vorgestellt. Bis 2022 sollen 2,6 Mrd. Euro eingespart werden. Es handelt sich um das größte bisher da gewesene Effizienzprogramm der Firmengeschichte, pries Baumann die Vorzüge des Programms, dem 12.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen werden.
Die Richtung, die Bayer nach der größten Übernahme der Firmengeschichte - mit der auch ein milliardenschweres Rechtsrisiko Hand in Hand geht - einzuschlagen gedenkt, ist klar am Shareholder Value ausgerichtet. Denn Bayer wirbt nicht nur mit steigenden Dividenden, sondern stellt auch die Möglichkeit eines Aktienrückkaufs in Aussicht. Das fällt bei Investoren immer auf fruchtbaren Boden, wie die Kursreaktion vom Mittwoch belegt.
Für Bayer wäre das allerdings ein Novum, hatten sich die Leverkusener in der Vergangenheit doch stets zugutegehalten, überschüssiges Geld investiv und damit sinnvoller einsetzen zu können.
Dass Bayer nach der Übernahme von Monsanto auf einem riesigen Schuldenberg sitzt, sollte dank der künftigen Ertragskraft kein Problem sein. Denn während der Konzernumsatz in den kommenden vier Jahren jährlich um moderate 4 Prozent ausgebaut werden soll, wird beim operativen Ergebnis vor Sonderfaktoren ein mehr als doppelt so schneller Wachstumskurs unterstellt. Der eigentliche Clou der Mittelfristplanung ist jedoch, dass der freie Cash-flow bis 2022 auf 8 Mrd. Euro anschwellen soll.
Dass die steigende Dividende womöglich gar nicht verdient wird, weil wie in diesem Jahr Goodwillabschreibungen dazwischenkommen, Sparprogramme in den nächsten Jahren viel Geld verschlingen oder irgendwann auch Rechtsfälle beizulegen sind, wird wie in den bereinigten Kennziffern ausgeblendet.
Keine Frage, die Wachstumspläne sind ambitioniert. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, sind in den für 2022 angegebenen Konzernzielen doch die jüngst zum Verkauf gestellten Geschäfte enthalten. Immerhin geht es dabei um einen Umsatz von gut 3 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis von 0,6 Mrd. Euro.
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Das Rezept dafür hatte Bayer schon in der Vorwoche mit einem riesigen Effizienzprogramm vorgestellt. Bis 2022 sollen 2,6 Mrd. Euro eingespart werden. Es handelt sich um das größte bisher da gewesene Effizienzprogramm der Firmengeschichte, pries Baumann die Vorzüge des Programms, dem 12.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen werden.
Die Richtung, die Bayer nach der größten Übernahme der Firmengeschichte - mit der auch ein milliardenschweres Rechtsrisiko Hand in Hand geht - einzuschlagen gedenkt, ist klar am Shareholder Value ausgerichtet. Denn Bayer wirbt nicht nur mit steigenden Dividenden, sondern stellt auch die Möglichkeit eines Aktienrückkaufs in Aussicht. Das fällt bei Investoren immer auf fruchtbaren Boden, wie die Kursreaktion vom Mittwoch belegt.
Für Bayer wäre das allerdings ein Novum, hatten sich die Leverkusener in der Vergangenheit doch stets zugutegehalten, überschüssiges Geld investiv und damit sinnvoller einsetzen zu können.
Dass Bayer nach der Übernahme von Monsanto auf einem riesigen Schuldenberg sitzt, sollte dank der künftigen Ertragskraft kein Problem sein. Denn während der Konzernumsatz in den kommenden vier Jahren jährlich um moderate 4 Prozent ausgebaut werden soll, wird beim operativen Ergebnis vor Sonderfaktoren ein mehr als doppelt so schneller Wachstumskurs unterstellt. Der eigentliche Clou der Mittelfristplanung ist jedoch, dass der freie Cash-flow bis 2022 auf 8 Mrd. Euro anschwellen soll.
Dass die steigende Dividende womöglich gar nicht verdient wird, weil wie in diesem Jahr Goodwillabschreibungen dazwischenkommen, Sparprogramme in den nächsten Jahren viel Geld verschlingen oder irgendwann auch Rechtsfälle beizulegen sind, wird wie in den bereinigten Kennziffern ausgeblendet.
Keine Frage, die Wachstumspläne sind ambitioniert. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, sind in den für 2022 angegebenen Konzernzielen doch die jüngst zum Verkauf gestellten Geschäfte enthalten. Immerhin geht es dabei um einen Umsatz von gut 3 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis von 0,6 Mrd. Euro.
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