Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) appelliert an die verschiedenen Lager in seiner Partei, die demokratischen Spielregeln zu akzeptieren und nach der Neuwahl des CDU-Bundesvorstandes nicht nachzukarten. "Wer jetzt auf Rückspiel oder gar Rache sinnt, setzt sich ins Unrecht. So geht Demokratie nicht", sagte Schäuble der "Bild" (Montagsausgabe).
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), bereut es nicht, dass er sich nicht aktiv für die CDU-Kandidaten Jens Spahn und Friedrich Merz aus seinem Bundesland ausgesprochen hat. "Alle in unserem Landesvorstand waren sich einig, kein Votum zu beschließen. Unsere Delegierten bilden sich ihr eigenes Urteil", sagte Laschet der "Bild" (Montagsausgabe).
Auf Gerüchte, wonach er auf einen Sieg von Annegret Kramp-Karrenbauer gehofft habe, um selbst noch Chancen für die Kanzlerschaft zu haben, antwortete er: "Ich kenne keinen, der so etwas glaubt." An Rache des nun unterlegenen Jens Spahn glaub Laschet nicht. "Auch er war dafür, dass der Landesverband kein Votum abgegeben hat", sagte Laschet der "Bild". Den neuen Generalsekretär Paul Ziemiak nahm Laschet vor Vorwürfen des Verrats in Schutz.
"Ich kenne Paul Ziemiak und weiß, wie engagiert er für Spahn und Merz eingetreten ist." Und weiter: "Es ist gut, dass jede Gruppe in der neuen Führung der Union vertreten ist. Dass AKK nicht wie sonst üblich einen ihrer Vertrauten, sondern einen Unterstützer von Merz und Spahn zu ihrem engsten Mitstreiter macht, ist ein Zeichen der ausgestreckten Hand an alle in der Union, ein Zeichen des Zusammenrückens und der vereinten Schlagkraft. Paul Ziemiak hat eine faire Chance verdient."