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DAX: UK & US-Politik bestimmen die Lage

Der DAX ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche bei 11.514 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startete damit 243 Punkte über der ersten vorbörslichen Notierung am Montagmorgen der Vorwoche und 197 Punkte über dem Wochenschluss der Vorwoche. Obwohl der DAX mit einem ordentlichen GAP up in den vorbörslichen Wochenhandel ging, konnten die Bullen den Index aber nicht weiter als 11.568 Punkte schieben. Bereits hier setzten dann zunächst moderate Abgaben ein. Der DAX setzte bis Mittwochnachmittag zunächst in den Bereich der 11.380/60 Punkte und dann im späteren Handel dynamisch unter die 11.200 Punkte zurück. Am Donnerstag ging es mit einem mächtigen GAP down in den Handel. Die Schwäche setzte sich während der Sitzung weiter fort. Der Index fiel bis zum Abend an die 11.760 Punkte. Die Bullen schoben den DAX dann bis zum Handelsschluss wieder knapp über die 11.900 Punkte. Am Freitag konnte sich der DAX, zunächst bei abwartenden Handel, über der 10.800 Punkte-Marke halten. Obwohl die Bullen mehrfach versuchten sich über der 10.900 Punkte-Marke festzusetzen, misslangen alle Versuche. Nachbörslich setzte dann erneute breite Schwäche ein, die den DAX bis zum Handelsschluss an die 10.650 Punkte brachten.

Das Wochenhoch liegt, bedingt durch das GAP-up am Montag über dem Level der Vorwoche. Das Wochentief allerdings liegt deutlich unter dem Niveau der Vorperiode. Der DAX notierte damit so tief wie seit zwei Jahren nicht. Die Range war die größte in diesem Jahr. Der DAX hat in der abgelaufenen Sitzungswoche seit Montagmittag praktisch ohne größere Gegenbewegungen immer weiter nachgegeben. Die Wochenbilanz ist erneut rot. Damit hat der deutsche Leitindex in den vergangenen 12 Wochen nur 3 Wochen mit einem Gewinn beendet. Stichtagsbezogen liegt der DAX über 2.400 Punkte unter dem Level des Vorjahres.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der Index mit dem Überschreiten der 11.551/53 Punkte weiter bis maximal an die 11.568/70 Punkte laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde perfekt getroffen, das Setup auf der Oberseite hat damit sehr gut gegriffen. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 10.888/86 Punkte deutlich unter unser maximales Anlaufziel auf der Unterseite bei 10.869/67 Punkten. Hier hat das Setup nicht gepasst.

KW 49/2018 48/2018 47/2018 46/2018 45/2018
Wochenhoch 11.568 11.442 11.421 11.602 11.647
Wochentief 10.679 11.207 11.007 11.231 11.417
Wochenschluss 10.712 11.317 11.178 11.372 11.541
Wochenergebnis -605 139 -194 -169 -16
Wochen-Range 889 235 414 371 230

Wie könnte es weitergehen?

  • DAX-WS: 10.750/73/95......10.831/55/66/88.....10.928/63/91
  • DAX-US: 11.701......10.668/44....10.591/45......10.476.....10.337/13

daxweeksetup800-10-12-2018.jpg

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.

DAX-Chartcheck - Betrachtung im 4h Chart:

Das Chartbild beim DAX hat sich in der letzten Woche deutlich bärisch eingetrübt. Der Index ist unter alle wesentlichen Durchschnittsmarken gefallen. Er hat zwar am Donnerstag eine Konsolidierung abgebildet, konnte sich am Freitag aber nicht über der 10.900 Punkte-Marke festsetzen. Auch im Monatschat notiert er unter allen wesentlichen Durchschnittslinien. Damit haben sich die Bären jetzt durchsetzen können.

Übergeordnet könnte sich in den nächsten Handelstagen eine Erholung einstellen, die ein Potential hat, zunächst bis in den Bereich der 11.000/050 Punkte zu laufen. Diese Marke wäre ein klassisches Erholungsziel. Darüber hat der DAX dann Platz bis an die 11.220/40 Punkte. Erst über der 10.320 Punkte Marke wäre der Weg an die 11.600 Punkte frei. Sollten die Bullen wieder etwas Luft bekommen, so könnte sich die Erholung zunächst bis in den Bereich der 11.000/050 Punkte einstellen. Haben die Bären aber weiterhin das Sagen, so könnte es noch bis in den Bereich der 10.600 Punkte gehen. Hier hätte der Index übergeordnet Potential auf Stabilisierung. Gelingt dies an diesem Level nicht, könnten übergeordnet auch die 10.000 Punkte-Marke auf dem Zettel stehen.

Fazit: der DAX muss über die 11.000/50 Punkte kommen und sich darüber festsetzen um das Chartbild wieder etwas zu entspannen. Dann wäre Platz bis in den Bereich der 11.220/40 Punkte. Solange der DAX unter der 10.900/11.000 Punkte-Marke notiert können jederzeit neue Tiefs ausgebildet werden, die übergeordnet bis 10.600 und dann weiter bis an die 10.000 Punkte gehen könnten. Im Monthly-Chart können die Kursmuster als eine große SKS interpretiert werden. Damit würde in den nächsten Monaten die Ausbildung der rechten Schulter anstehen.

DAX - Das große Bild:

Die letzten Handelstage sind von dem zunehmenden Streit der USA mit China geprägt gewesen. Nachdem es zunächst zu Wochenbeginn zunächst zu einer Erleichterung gekommen ist, nachdem die USA und China einen Waffenstillstand im Zollstreit vereinbart haben, verpuffte dieser Optimismus sehr schnell. Die Verhaftung einer Managerin des Huawai Konzern in Kanada, der auf Betreiben der USA zustande kam, hat die Börsen weltweit durchgeschüttelt. Die Gefahr ist jetzt sehr groß, dass die Chinesen ihr Gesicht verlieren. Damit könnten sich die Chinesen auch zu unüberlegten Reaktionen hinreißen lassen. Fakt ist, dass der Zollstreit, wie von uns schon vor einigen Wochen erwartet, alles andere als beigelegt ist. Noch hält China still, was die US Währungsreserven betrifft, aber im Hintergrund wird viel versucht, sich von der Abhängigkeit der USA zu lösen. Das wird nicht kurzfristig gehen, sondern hat eine langfristige Perspektive. Die USA sind gerade dabei Ihre Stellung als Weltmacht aufs Spiel zu setzen. Da der amtierende US Präsident aber, nach eigener Einschätzung ein Nationalist ist, könnte diese Entwicklung in seine Strategie passen.

Die US Handelsbilanz ist trotz aller Zollerhöhungen nicht da, wo sich der US Präsident sich das wünscht. Sie ist nach wie vor tiefrot. Der Plan ist also bisher nicht aufgegangen. Nicht aufgegangen sind auch die Hoffnungen was die Steuerreform angeht. Zum einen ist deutlich weniger Geld als erwartet zurückgeflossen. Von den 4 Billionen US Dollar die im Ausland gehortet werden ist aktuell weniger als 1 Billion zurück transferiert worden. Die Unternehmen, die Guthaben in die USA zurücktransferiert haben, haben dies aber nicht in neue Jobs investiert, sondern in erhöhte Aktionärsausschüttungen. Der Plan des US Präsidenten hat sich damit nicht realisiert. Auf der anderen Seite ist die Staatsverschuldung weiter gigantisch gestiegen - eine Bürde für die zukünftigen Generationen.

Die Arbeitsmarktdaten am Freitag waren schlechter wie erwartet. Es wurden nur 151.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, gegenüber einer Prognose von 200.000. Die Arbeitslosenquote hingegen verharrt bei 3,7 % und ist damit nach wie vor sehr niedrig. Diese Daten könnten die FED allerdings davon überzeugen, die Zinsen weniger stark anzuheben, wie noch vor kurzem angekündigt. Die EZB wird bei ihrer Sitzung am Donnerstag nichts wesentlich Neues beschließen. Wesentliche Änderungen der Geldpolitik erwarten wir erst im 2. Quartal 2019.

Das Ereignis der neuen Handelswoche soll am Dienstag stattfinden: die Abstimmung zum Brexit-Plan. Wenn die Abstimmung nicht noch im letzten Augenblick abgesagt (oder verschoben) wird, was die Gerüchteküche durchaus für denkbar hält, dann könnte der Ausgang der Abstimmung für heftigste Turbulenzen in beide Richtungen der Börse sorgen, rauf und runter.

Für die neue Handelswoche kann man also wieder einmal sagen: die Politik gibt die Richtung vor, diesmal aus UK (United Kingdom) und den USA.

Die Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche:

Long Setups: Die Bullen könnten zunächst versuchen, den DAX über die 10.700 Punkte-Marke zu etablieren. Wenn dies gelingt, könnte der DAX versuchen, die 10.737/39, die 10.752/54, die 10.767/69 und dann den Bereich bei 10.788/90 Punkten zu erreichen. Diese Strecke könnte auch vergleichsweise dynamisch zurückgelegt werden. Kann sich der DAX über die 10.788/90 Punkte schieben, so könnte er dann die 10.808/10, die 10.829/31, die 10.848/50 und dann die 10.876/78, bzw. die 10.892/94 und im Nachgang dessen die 10.904/06 Punkte erreichen. Kann sich der Index bis in den Bereich der 10.892/906 Punkte schieben, so könnte er in diesem Bereich Probleme haben, weiter zu kommen. Denkbar ist, dass er hier mehrere Versuche benötigen könnte weiter zu kommen. Wird das Level aber dynamisch und mit Momentum angelaufen, so könnte er direkt weiter an die 10.923/25, an die 10.936/38, an die 10.949/51 und dann an die 10.978/80 bzw. an die 10.994 Punkte laufen. Bei ausgeprägter Aufwärtsdynamik wäre auch ein Erreichen der 11.005/07, der 11.017/19, der 11.028/30 bzw. der 11.050/52 Punkte denkbar.

Short Setups: Kann sich der DAX nicht über die 10.700 Punkte-Marke schieben, so könnten Rücksetzer zunächst bis an die 10.6765/74, an die 10.653/51, an die 10.636/34 und dann an die 10.624/22 bzw. an die 10.606/04 Punkte gehen. Kann sich der DAX bei 10.606/04 Punkten nicht stabilisieren, so könnten weitere Abgaben an die nächsten Anlaufziele gehen, die bei 10.584/82, bei 10.566/64, bei 10.549/47, bei 10.531/29 und dann bei 10.517/15 Punkten zu finden wären. Rutscht der Dax unter die 10.517/15 Punkte, so könnte er dann die 10.496/94, die 10.474/72, die 10.449/47, die 10.426/24 und dann die 10.411/09 bzw. die 10.400/38 Punkte erreichen.

Die wichtigen Marken auf Basis unseres DAX Setup:

  • Box-Bereich: 13.790 bis 6.669
  • Tagesschlusskurs-Marken sind: 11.053 und 10.252
  • Intraday-Marken: 10.907 und 10.464
  • Die Range wäre: 16.722 bis 1.778

Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 50/2018: seitwärts/aufwärts

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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4


Über den Autor:

Im Namen von Admiral Markets UK wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades!

Jens Chranowski

Ihr Jens Chrzanowski Admiral Markets Group AS Member of the Management Board, Co-CEO


Über das Unternehmen:

Admiral Markets stellt seinen Kunden einen Brokerage-Service und eine innovative Handelstechnologie, den MetaTrader 4, mit einigen unternehmensspezifischen Features zur Verfügung. Den Leitsatz des Brokers "Trading for everyone" setzen die Mitarbeiter weltweit konsequent um. So stehen den Kunden beispielsweise umfangreiche Webinare und Seminare zur Verfügung, und der Broker verspricht, niemals Kurse gegen den Kunden zu stellen.?

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