Der Wirtschaftsflügel der CDU hat die neue Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer ermahnt, die Anhänger des unterlegenen Kandidaten Friedrich Merz bei der inhaltlichen Ausrichtung der Partei zu berücksichtigen. "Bei allen drei Kandidaten für den Parteivorsitz hat die Wirtschaftspolitik eine erfreulich große Rolle gespielt", sagte der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand (PKM), Christian von Stetten, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
"Jetzt muss die Gewählte die in ihrer Rede versprochenen und auf dem Parteitag beschlossenen Punkte aber auch umsetzen", so von Stetten weiter. Wirtschaftsvertreter in der CDU hatten auf dem Parteitag vor gut einer Woche in Hamburg überwiegend für Merz gestimmt, der im zweiten Wahlgang gegen Kramp-Karrenbauer verlor. Zu den Sachbeschlüssen des Parteitags zählte die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags bis 2021, weniger Bürokratie beim Datenschutz und geringere Krankenkassenbeiträge auf Betriebsrenten. Mehr eigenes Profil verlangte auch der Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT), Carsten Linnemann.
"Die Trennung von Kanzleramt und Parteivorsitz bietet die Chance, mit Blick auf das nächste Wahlprogramm das Profil der Partei zu schärfen", sagte er. Auch er verwies insbesondere auf den Soli-Beschluss.