London / Brüssel - Trotz wachsender Ängste vor einem chaotischen Brexit bleibt die britische Regierungschefin Theresa May bei ihrem Kurs und weist Forderungen nach einer neuen Volksabstimmung zurück. "Das Parlament hat die demokratische Pflicht, das umzusetzen, wofür das britische Volk gestimmt hat", erklärte May nach britischen Medienberichten vom Sonntag. Wie May ihren Brexit-Vertrag mit der Europäischen Union retten will, ist jedoch offen. Die britische Opposition verlangt ein Parlamentsvotum noch vor Weihnachten.
Grossbritannien und die EU gehen damit nur gut drei Monate vor dem Austrittsdatum in eine weitere Woche grosser Unsicherheit. May hatte die Abstimmung über den mit der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag mangels Mehrheit vorige Woche auf Januar vertagt. Nach einem überstandenen Misstrauensvotum in der eigenen Fraktion kämpfte sie beim EU-Gipfel um weitere Zugeständnisse der europäischen Partner, erhielt aber weniger als erhofft und will nun weiter verhandeln.
May-Rede im Unterhaus am Montag erwartet
Die Regierungschefin wird voraussichtlich am Montag im Unterhaus sprechen und am Dienstag ihr Kabinett treffen. Die EU-Kommission legt ihrerseits am Mittwoch ...