Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Alle Hoffnungen ruhen auf der Fed!
DAX rutscht wieder ins Minus
Zum Wochenstart verläuft der Handel in ruhigen Bahnen. Am deutschen Aktienmarkt waren zunächst
einige Käufer zu beobachten und der DAX notierte wieder über 10.900 Punkte. Damit trotzte der
DAX den roten Vorzeichen aus dem US-Handel und schloss sich den guten Vorgaben aus Asien an.
Hier hatte der japanische Nikkei Index die Sitzung mit einem Plus von 0,6 Prozent beendet.
Analog zu den US-Futures, die am Morgen noch mit grünem Vorzeichen notierten, drehte der DAX
ins Minus. Am Nachmittag verliert er 0,6 Prozent auf 10.695 Punkten.
Fed-Sitzung im Fokus
In dieser Woche steht die Sitzung der US-Notenbank Fed ganz klar im Fokus. Ab Dienstag kommen
die Notenbanker zu ihrer letzten Sitzung des Jahres zusammen, am Mittwoch wird Jerome Powell
den Zinsentscheid verkünden. Am Markt ist es bereits ausgemachte Sache, dass die Fed in dieser
Woche den Leitzins erneut anheben wird auf dann 2,25 bis 2,5 Prozent.
Viel wichtiger ist allerdings der Ausblick auf die nächsten Monate. Wird die US-Notenbank
tatsächlich wie von vielen erhofft auf die sich eintrübenden Konjunkturperspektiven eingehen
und ihren straffen Zinserhöhungszyklus unterbrechen? Die Hoffnung auf entsprechende Signale
sorgte am Morgen zunächst für Zuversicht auf dem Parkett und liess die Aktienkurse wieder
ansteigen.
Euro klettert wieder über 1,13 US-Dollar
Der Euro kann nach dem Rückgang wieder über die Marke von 1,13 US-Dollar zulegen. Am Freitag
hatten überraschende schwache Einkaufsmanagerindizes und robuste US-Konjunkturdaten der
Gemeinschaftswährung zugesetzt. Eine Feinunze Gold kostet Montag 1.239 US-Dollar.
Zweites Referendum in Großbritannien?
Die britische Premierministerin Theresa May steht einem erneuten Referendum über den Austritt
Großbritanniens aus der EU kritisch gegenüber. Das würde die Bevölkerung nach Ansicht von May
nur weiter spalten. Die Debatte war am Wochenende erneut hochgekocht, nachdem die ?Sunday
Times? berichtet hatte, dass ein führendes Mitglied des Kabinetts mit der Opposition über einen
weiteren Brexit-Volksentscheid gesprochen haben soll.
Die Briten hatten sich 2016 in einer Volksabstimmung mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen,
die Europäische Union zu verlassen. May versucht nun, das britische Parlament von dem mühsam
ausgehandelten Austrittsabkommen mit den anderen Mitgliedsstaaten zu überzeugen. Mangels
Zustimmung wurde in eine für die vergangene Woche geplante Abstimmung abgesagt.
Zalando-Aktie stürzt ab, Katar erwägt Anteil an Dt. Bank aufzustocken
Einen tiefroten Wochenstart erlebt die Zalando-Aktie. Sie stürzte zwischenzeitlich rund 15
Prozent ab, nachdem der britische Mitbewerber Asos eine Gewinnwarnung abgegeben hat. Innerhalb
eines Jahres hat die Aktie knapp 45 Prozent an Wert verloren. Notierte die Aktie im Juli noch
bei 50 Euro, so verliert sie am Montagnachmittag weiter auf 23,37 Euro.
Die Aktie der Deutschen Bank kann hingegen davon profitieren, dass das Emirat Katar einem
Bericht des Handelsblatts zufolge die Aufstockung seines Anteils an der Bank erwägt. Nachdem
die Aktie zwischenzeitlich wieder über die Marke von 8 Euro geklettert war, ist das Plus um die
Mittagszeit bei 7,75 Euro komplett weggeschmolzen.
Schlechte Nachrichten vermeldet die RWE-Tochter Innogy: Sie ist mit dem Plan für den Ausstieg
aus dem hart umkämpften britischen Energiemarkt gescheitert. Die RWE-Tochter die kurz vor der
Zerschlagung steht und der schottische Versorger SSE haben die vor einem Jahr vereinbarte
Zusammenlegung der britischen Tochter Npower mit dem Endkundengeschäfts von SSE abgesagt, weil
man sich nicht auf die Konditionen einigen konnte. Weil Innogy Npower nun wieder als
fortgeführtes Geschäft führen muss, hat das Unternehmen seine Prognose für das Geschäftsjahr
angepasst - der bereinigte operative Gewinn und der bereinigte Überschuss werden um jeweils
rund 100 Millionen Euro schwächer ausfallen als bislang geplant. Nachdem die Aktie im Tagestief
bis auf 39 Euro gefallen war, beträgt das Minus um die Mittagszeit noch 0,4 Prozent auf 40,72
Euro.
Börse Stuttgart TV
Die Baustellen sind seit Monaten die gleichen: Handelskrieg, Brexit, US Präsident,
Italienkrise, Türkei Allerdings scheinen Anleger immer nervöser zu reagieren.
Ist das so? Und wenn ja, warum ist das so? Was bedeutet das für die Anleger im kommenden Jahr?
Roland Hirschmüller ist der Chefaktienhändler der Baader Bank an der Börse Stuttgart und der
Experte für die Auslandsmärkte.
Und der Experte sagt: Einer der Schuldigen sitzt in Washington DC in der Pennsylvania Avenue
1600.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-
stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-videos/boerse-stuttgar t-tv/?video=15814
Euwax Sentiment Index
Der EUWAX Sentiment Index, das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, lag im Tagesverlauf
ausschließlich im Plus und signalisierte damit den Optimismus der aktiven Anleger. Offenbar
rechnen sie wieder mit Rückenwind für den DAX und gehen deshalb ?Long?.
Trends im Handel
Anleger in Stuttgart folgen am Montag entsprechenden Kaufempfehlungen und rechnen offenbar mit
steigenden Dollar-Notierungen gegenüber Euro und japanischem Yen. Gesucht sind deshalb ein Put
auf das Devisenpaar Euro / US-Dollar, sowie ein Call auf das Devisenpaar US-Dollar / JPY.
Mit dem Kursrutsch in der Zalando-Aktie haben einige Anleger die Reißleine gezogen und sich von
Calls getrennt.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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