Düsseldorf (ots) - Kaum zu glauben. Ein Jahrzehnt lang zog die rechtsradikale Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) mordend durch Deutschland, ehe die Gruppe um Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe aufflog. Jetzt soll der rechte Terror in Kreisen der Frankfurter Polizei Nachahmer gefunden haben - als "NSU 2.0". Es verschlägt einem die Sprache. Beamte, sprichwörtlich eigentlich Freund und Helfer, sollen tatsächlich versucht haben, in elektronischen Drohschreiben eine türkisch-stämmige Rechtsanwältin, die eine der Opfer-Familien im NSU-Prozess vertreten hatte, unter Druck zu setzen. Die Vorstellung, in deutschen Polizeibehörden agierten organisierte rechte Netzwerke, muss alle Alarmglocken schrillen lassen. In Frankfurt ist es ein "NSU 2.0". In Sachsen geben sich zwei SEK-Beamte im Einsatz den Decknamen "Uwe Böhnhardt". Alles nicht witzig, sondern Anlass für schonungslose interne Ermittlungen. Polizisten, die sich um das Grundgesetz nicht scheren, sind eine Gefahr für jene freiheitlich-demokratische Ordnung, die sie schützen sollen. Es müssen jetzt schnell Ergebnisse her. Wie groß ist das Netzwerk wirklich? Und dabei muss vor allem eines gelten: Nur keine Nachsicht.
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