Düsseldorf (ots) - Fast zehn Jahre nach Bekanntwerden von sexuellen Missbrauchsfällen durch Priester ist dies in der katholischen Kirche weiterhin möglich: dass ein übergriffig gewordener Geistlicher am Niederrhein in benachbarte Gemeinden versetzt und dort erneut auffällig wird. Am Ende steht das psychische Leid der Opfer und ein Priester, der freigestellt und gegen den jetzt Strafanzeige erhoben wird. Diese Fälle wird die Kirche auch in absehbarer Zeit und nach all den Studien, den Aufklärungsversuchen und beabsichtigten Präventionsmaßnahmen nicht los. Zumindest solange das priesterliche Leben nicht mit dem helfenden, und das heißt immer auch sozialen, schützenden Umfeld einer Familie bereichert wird. Der Zölibat ist nicht an allem schuld. Sexuelle Enthaltsamkeit forciert kein Fehlverhalten. Aber er bürdet den Priestern eine lebenslange Einsamkeit auf, die viele zu ertragen einfach nicht die Kraft haben. Die Ehelosigkeit in der katholischen Kirche ist kein Sakrament. Sie möglichst bald nicht mehr zur Pflicht zu machen, wäre mal wieder ein Zukunftszeichen einer Kirche, die vom Vertrauen der Menschen lebt.
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