Euwax Trends an der Börse Stuttgart
US-Notenbank erhöht Leitzins
DAX: Fed-Chef verunsichert Anleger
Die Fed hat es also noch einmal getan. Zum letzten Mal in diesem Jahr hob die US-Notenbank den
Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an. Manch ein Marktteilnehmer zeigt sich nun ein ganz klein
wenig enttäuscht
Es gab die leise, die sehr leise Hoffnung, dass die Fed die Zinsen vielleicht doch nicht
anheben könnte (siehe auch: Börse am Mittwoch: Fed - Gibt Powell dem politischen Druck nach).
Immerhin machte US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Wochen mehr als deutlich was er
von derartigen Maßnahmen hält. Und auch die konjunkturellen Aussichten sind nicht mehr
uneingeschränkt positiv. Das musste selbst Fed-Chef Powell vor einigen Wochen zugeben. Dennoch
blieb der Offenmarktausschuss der Fed seiner Linie treu und erhöhte die Leitzinsen in den USA
noch einmal um 0,25 Prozentpunkte. Somit bewegen sich die Leitzinsen gegen Ende des laufenden
Börsenjahres in einer Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Der Beschluss fiel einstimmig.
Für das kommende Jahr plant die Fed weitere Zinsschritte, allerdings werden diese wohl deutlich
moderater ausfallen als zuletzt. Stand gestern Abend, plant die US-Notenbank für das kommende
Jahr genau eine weitere Zinserhöhung. Das liegt vor allem daran, dass die Medianprojektion für
den neutralen Zins von 3,00 auf 2,75 Prozent gesunken ist. ?Neutraler Zins? bedeutet, dass ein
solcher Zinssatz die Wirtschaft weder stimuliert noch bremst. Laut Fed-Chef Powell werde die
Fed die konjunkturelle Entwicklung und den Finanzmarkt sehr genau im Blick behalten. Denn
spätestens seit der Sitzung im September kämpft die Fed mit ?einigen Gegenströmungen? so
Powell. Fakt ist, so Powell ?die Geldpolitik wird 2019 die Wirtschaft weniger stützen?.
Anleger hierzulande zeigen sich nicht unbedingt erfreut von den Nachrichten aus Übersee. Das
liegt nicht allerdings nicht so sehr an der Zinserhöhung, diese wurde durchaus erwartet,
sondern vielmehr an den Projektionen der Fed. Vor allem die oben bereits zitierte Aussage
Powells, dass die Notenbankpolitik ?weniger stützen? könnte, sorgt offenbar für Verunsicherung
unter deutschen Anlegern. Die Vorgaben von den US-Aktienmärkten sorgten am Vormittag ebenfalls
für keine Unterstützung. Der Dow Jones und der S&P 500 gingen jeweils mit einem Minus von rund
1,5 Prozentpunkten aus dem Handel. In den USA hoffte man - ein wenig im Gegensatz zum oben
gesagten - darauf, dass die Fed noch ?taubenhafter? agieren könnte. Für den deutschen Leitindex
wird es langsam doch recht fatal. Auf Jahressicht steht mittlerweile ein Minus von fast 20
Prozent zu Buche. Sollte es dabei bleiben, wäre das der größte Jahresverlust seit 2008!
Börse Stuttgart TV
Ein turbulentes Börsenjahr neigt sich dem Ende zu - Zeit Bilanz zu ziehen. Wer waren die
größten Gewinner und Verlierer in 2018, welche Aktie hat am meisten überrascht? Einschätzungen
von Jürgen Dietrich, Aktienhändler auf dem Stuttgarter Börsenparkett.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-
stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-videos/boerse-stuttgar t-tv/?video=15827
Euwax Sentiment Index
Derivateanleger in Stuttgart wurden heute Vormittag mal wieder für ihren Mut belohnt. Das dicke
Minus im DAX von heute Morgen nutzen einige Anleger um in Call-Optionsscheine oder Knock-Out-
Call einzusteigen. Nachdem der DAX im Anschluss tatsächlich zulegen konnte, setzten allerdings
recht schnell Gewinnmitnahmen ein.
Trends im Handel
Im Fokus der Derivateanleger stehen heute vor allem die großen Indizes. So schafften es heute -
natürlich neben dem obligatorischen DAX - der Dow Jones oder ein Knock-Out-Call auf die NASDAQ
auf die Bestenliste.
Einen deutlichen Käuferüberhang gibt es zudem bei einem KO-Call auf Platin. Anleger setzen
offenbar auf eine kurzfristig einsetzende Gegenbewegung bei Platin, nach das Edelmetall auf
Monatssicht rund sieben Prozent an Wert verloren hat.
Bei den Optionsscheinen sind heute vor allem Automobilwerte gesucht. So stehen heute Calls auf
Volkswagen oder auch Tesla in der Gunst der Anleger weit oben.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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