Bielefeld (ots) - Das ist doch mal eine gute Nachricht: Die USA sollen nach dem Willen ihres Präsidenten Donald Trump nicht mehr "Weltpolizist" sein. Das hat Trump beim überraschenden Truppenbesuch im Irak jetzt ganz offen erklärt. Dem Himmel sei Dank. Denn die Rolle als Weltpolizist haben die Vereinigten Staaten von Kuba über Vietnam, Angola, Chile, Irak und viele andere Länder nicht besonders gut ausgefüllt. Immer dasselbe: Bomben werfen, Soldaten schicken, missliebige Regierungen stürzen und dann - keinen Plan. Unter einem Präsidenten Trump bestünde wenig Hoffnung, dass die USA klüger vorgingen, Menschen und Minderheiten mitbedächten und eine Vorstellung davon entwickelten, wie es nach dem Krieg weitergehen könnte. Der positive Ruf der Amerikaner hat in den vergangenen Jahrzehnten von der wirklich großartigen Leistung der Befreiung und des Wiederaufbaus Europas nach dem Zweiten Weltkrieg gelebt. Dafür kann Europa, dafür muss Deutschland den Verbündeten jenseits des Atlantiks immer dankbar sein. Danach war einzig der US-Angriff auf Afghanistan im Jahr 2001 berechtigt. Es war eine gerechtfertigte Verteidigung nach den Terror-Angriffen auf New York und Washington. Die Verbündeten standen an der Seite der USA. Die wollen nicht mehr für die Integrität und Sicherheit des Westens einstehen, so Trump. Das ist die Kehrseite der Medaille. Denn ohne die Vereinigten Staaten oder zumindest mit weniger USA sieht die Nato als westliches Verteidigungsbündnis schwach aus. Nun rächt es sich, dass die EU keine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, keine gemeinsame streitbare Armee und keine gemeinsamen strategischen Ziele hat. Und es rächt sich, dass Europa nach der großen politischen Wende 1989/1990 vom Ende der Geschichte geträumt und die Friedensdividende verbraten hat, statt sie in die eigene Sicherheit zu investieren. Das müssen Deutschland, Frankreich, Italien und alle anderen Europäer nun schnell nachholen. Die Welt ist keine friedliche und wird es auf absehbare Zeit auch nicht werden. So wünschenswert das auch wäre. Selbst nach einem Ende der Präsidentschaft Trumps werden die USA nicht mehr die Rolle spielen wie unter George Bush senior. Das deutete sich bereits beim Demokraten Obama an, dem der Pazifik wichtiger als der Atlantik war. Das müssen die Europäer endlich begreifen und entsprechend handeln. Ohne politische Einigkeit und hohe gemeinsame Investitionen ins Militär wird Europa zerrieben werden.
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