Anke Domscheit-Berg, netzpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, hat den Präsidenten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, für seinen Umgang mit dem Datendiebstahl kritisiert. "Arne Schönbohm, hat mit seinen irreführenden Aussagen nur noch mehr Verunsicherung ausgelöst, anstatt zur Aufklärung in einer Krisensituation beizutragen", sagte Domscheit-Berg der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).
Damit habe er seiner eigenen Behörde ohne hinreichenden Grund Versagen unterstellt. "Diese Art Kommunikation ist dazu geeignet, das Vertrauen in staatliche Sicherheitsorgane zu erschüttern", so Domscheit-Berg weiter. Das BSI sah sich am Samstag erheblicher Kritik ausgesetzt, nachdem Schönbohm einem Fernsehsender gesagt hatte, dass seine Behörde schon "sehr frühzeitig im Dezember" mit Abgeordneten, denen Daten entwendet worden waren, gesprochen habe. Das Amt rechtfertigte sich am Samstag mit dem Hinweis, es sei Anfang Dezember von einem Bundestagsabgeordneten über einen Angriff auf dessen private Nutzerkonten informiert worden, habe diesen Fall sehr ernst genommen und dem Nationalen Cyber-Abwehrzentrum zur Kenntnis gebracht.
Doch seien alle Beteiligten von einem Einzelfall ausgegangen. Erst jetzt sei aufgefallen, dass vier weitere Fälle aus dem Jahr 2018 im Zusammenhang mit dem Datendiebstahl stünden.