Düsseldorf (ots) - Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Politikers ist der Mut. Wenn Bundesfinanzminister Olaf Scholz jetzt klipp und klar sagt, dass er sich den Posten des Bundeskanzlers zutraut, zeigt er diese Tugend. Und das ist gut so - vor allem für die niedergeschlagene SPD. Denn Scholz hat als einziger namhafter Sozialdemokrat derzeit die Chancen, sowohl Wähler der Mitte als auch das klassische Klientel der SPD an sich zu binden. Ein Hauch der Willenskraft des früheren SPD-Kanzlers Gerhard Schröder liegt im Vorstoß von Scholz. Sich für das wichtigste Amt in der Bundesrepublik in Position zu bringen, ist zugleich ein Misstrauensvotum gegen die derzeitige Parteivorsitzende Andrea Nahles. Doch die Rheinland-Pfälzerin hat es bisher nicht vermocht, ihrer Partei ein klares Profil zu verordnen und einen Masterplan hin zu alter Stärke zu entwickeln. Das ist Scholz schon eher zuzutrauen, auch wenn er sich bislang mit entsprechenden Aussagen eher zurückgehalten hat. Deshalb gilt bis auf Weiteres: Für einen Wahlsieg 2021 müssten sich er und die alte Tante SPD noch gewaltig steigern.
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