Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Brexit vs. Steuersenkung in China
Dax scheitert erneut am Widerstand bei 11.000 Punkten
- von Andreas Groß, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -
Am Tag der Abstimmung über das Brexit-Abkommen bekommen die Börsen zunächst Rückenwind aus
Asien. Die Aussicht auf Steuersenkungen in China trieb dort die Aktienkurse kräftig nach oben.
Auch die Börse in Japan legte zu. Allerdings geht dem Dax bald die Puste aus.
Die chinesische Regierung will offenbar der schwächelnden Wirtschaft mit umfangreichen
Steuersenkungen unter die Arme greifen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft bekommt die Folgen des
Handelsstreits mit den USA und eine Abschwächung der Weltwirtschaft zu spüren. Zuletzt hatte
eine ganze Reihe von Konjunkturdaten ein eher trübes Bild der chinesischen Wirtschaft
gezeichnet und ein langsameres Wachstum signalisiert.
Der Dax folgt den guten Signalen aus Asien und klettert zunächst auf knapp 11.000 Punkte - ein
Plus von über einem Prozent. Aber er prallt ab an dieser Hürde, gibt sämtliche Tagesgewinne
wieder ab und dreht ins Minus.
Die Vorgaben aus den USA dagegen sind eher mau. Shutdown und Russlandermittlungen gegen Trump
drücken auf die Stimmung.
Das zwischen Premierministerin Theresa May und Brüssel ausgehandelte Brexit-Abkommen wird
wahrscheinlich keine Mehrheit im Parlament finden. Sollte Großbritannien die Europäische Union
am 29. März ohne Deal verlassen, droht ein Chaos.
Die Abstimmung wird wohl frühestens um 20 Uhr stattfinden.
Post profitiert von höherem Porto
Die Aussicht auf eine Erhöhung des Briefportos beschert den Papieren der Deutschen Post
kräftige Kursaufschläge. Zum 1. April könnten die Preise für Briefporto angehoben werden um 10
auf 80 Cent.
Ursprünglich sollte das schon am 1. Januar 2019 passieren, war aber von der Bundesnetzagentur
zunächst verboten worden. Das hatte den Aktienkurs gedrückt - jetzt ist die Freude der Anleger
umso größer.
Im vergangenen Jahr hatten Anleger mit der Post keine Freude. Ein Verlust von rund 40 Prozent
spricht eine klare Sprache. Es war ein ?annus horriblis?, wie die Analysten der Deutschen Bank
in einer aktuellen Studie schrieben. Aber sie schreiben weiter:Post Aktien gehören zu den ?Top
Picks? 2019 mit einem Kursziel von 36 Euro. Die Post biete qualitativ hochwertiges Wachstum und
eine hohe Dividendenrendite, so die Experten. Die Bewertung erscheine zu günstig.
Nordex mit mehr Aufträgen
Der Windanlagenbauer Nordex hat im vergangenen Jahr erheblich mehr Aufträge erhalten. Insgesamt
stieg das Geschäft 2018 um 73 Prozent auf 4,75 Gigawatt. Nordex überzeugt mit seinen neuen
Turbinen.
Rund die Hälfte des Geschäfts entfielen auf Europa, 40 Prozent auf Amerika. Größte Einzelmärkte
waren USA, Brasilien und Schweden.
2017 war die Nachfrage nach Windanlagen in Deutschland nahezu zusammengebrochen. Seitdem
konzentriert sich Nordex vermehrt auf Geschäfte in USA oder Indien, die derzeit zu den
wachstumsträchtigsten Märkten gehören.
Fraport: Sicherheitspersonal streikt
Am Frankfurter Flughafen führt ein Warnstreik des Sicherheitspersonals zu erheblichen
Einschränkungen. Die Hälfte der 1.200 Flüge wurde gestrichen. An einem normalen Tag nutzen
135.000 Passagiere das Drehkreuz Frankfurt. Auch andere große Flughäfen in Deutschland sind
betroffen. Die Gewerkschaften fordern einen einheitlichen Stundenlohn von 20 Euro für das
Sicherheitspersonal.
Börse Stuttgart TV
Der Austritt Großbritanniens aus der EU ist ein Dauerthema an den Finanzmärkten und auch in
dieser Woche sind alle Augen auf das britische Parlament gerichtet. Denn die Mehrheit bei der
Abstimmung über den Scheidungsvertrag ist alles andere als sicher. Wie positionieren sich die
Derivateanleger? Was steckt hinter dem erneuten Preisrutsch beim Rohöl? Einschätzungen von
Derivate-Experte Kemal Bagci aus dem Handelssaal der BNP Paribas.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-
stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-videos/boerse-stuttgar t-tv/?video=15870
Euwax Sentiment Index
Der EUWAX Sentiment Index, das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, pendelt heute mit
spürbaren Ausschlägen über der Null-Linie. Anleger rechnen heute offensichtlich damit, dass der
Leitindex über 10.900 Punkte zurückkommt.
In dieser Marktlage werden überwiegend Calls gekauft - Puts dagegen verkauft.
Trends im Handel
Anleger in Stuttgart trennen sich heute von Erdgas. Sie verkaufen überwiegend Knock-out-Calls
und lösen eine ältere Empfehlung auf.
Die Deutsche Bank war recht gut ins neue Jahr gestartet und hatte im zweistelligen
Prozentbereich zugelegt. Anleger, die skeptisch waren, wechseln jetzt die Seite und verkaufen
Put Optionsscheine.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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