Vor dem britischen Parlament haben sich am Dienstagabend sowohl Befürworter als auch Gegner des EU-Austritts über die deutliche Ablehnung des Brexit-Abkommens gefreut. Mehrere Hundert Menschen hatten in bunten Kostümen, mit Flaggen, Plakaten und Rasseln am Westminster Palace friedlich demonstriert.
"Ich bin sehr zufrieden, aber es ist noch nichts entschieden", sagte der 25 Jahre alte Simon King der Deutschen Presse-Agentur. "Das Problem ist, wenn es Neuwahlen gibt, dann hab ich keinerlei Vertrauen, dass (Oppositionschef) Jeremy Corbyn einen besseren Deal hinbekommt.". King, der für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ist, sieht in einem zweiten Referendum die Lösung.
Anita Harris zeigte sich "sehr glücklich" über das Abstimmungsergebnis. Das Abkommen, das Premierministerin Theresa May mit Brüssel ausgehandelt hatte, sei "ein Flop". "Nichts, was versprochen wurde, ist lieferbar. Das richtet einen riesigen Schaden an, gesellschaftlich und wirtschaftlich", sagte die 49 Jahre alte EU-Anhängerin.
"Vor uns liegt ein Kampf", sagte Brexit-Anhänger Jonathan Martin (69). "Die Menschen haben vor zweieinhalb Jahren entschieden, was sie wollen. Und das wurde seitdem stündlich untergraben."
Mike Ranson (52), der einen EU-Austritt Großbritanniens will, hält May für eine "sture Person". "Anfangs hat sie gesagt, dass kein Deal besser ist als ein schlechter Deal. Und jetzt versucht sie, einen schlechten Deal durchzusetzen. Ich freue mich, dass sie verloren hat."/pde/DP/he
AXC0342 2019-01-15/23:14