Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Netflix hebt Preise an
Anleger bleiben gelassen nach Brexit Klatsche
- von Andreas Groß, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -
Zur Schau getragenes Entsetzen in Berlin und Brüssel - demonstrative Gelassenheit an den
Finanzmärkten. Theresa May ist mit ihrem Vertragswerk gescheitert und muss sich der
Vertrauensfrage stellen. Die Brexit Hängepartie geht weiter.
Damit hatten die Märkte gerechnet: Das zwischen Großbritanniens Premierministerin Theresa May
und der EU ausgehandelte Brexit-Abkommen wurde vom britischen Parlament klar abgelehnt. Der
Machtkampf über den Brexit-Kurs dürfte sich nun noch weiter verschärfen.
Großbritannien will die Europäische Union bereits am 29. März verlassen. Gibt es bis dahin
keine Einigung, droht im schlimmsten Fall ein Austritt ohne Abkommen.
Für diesen Fall wird mit chaotischen Folgen für die Wirtschaft gerechnet.
Das Datum ist allerdings nicht in Stein gemeißelt und der Austritt ohne ?Deal? zwingend
vorgeschrieben.
Im Gegenteil: Es ist sogar denkbar, dass England letztendlich in der in der EU bleibt.
EU Ratspräsident Tusk schreibt auf Twitter: Wenn ein Deal unmöglich ist, und niemand keinen
Deal will, wer hat endlich den Mut zu sagen, was die einzige gute Lösung ist?
Börsianer reagieren absolut cool. Der Dax startet freundlich, nach guten Vorgaben aus USA und
ruhigem Handel in Asien. Allerdings werden die anfänglichen Kursgewinne bis zum Mittag wieder
abgegeben. Auch bei den Währungen Euro, Pfund und Dollar heißt es: Still ruht der See.
Zur Beruhigung der Gemüter hat auch EZB-Präsident Mario Draghi beigetragen. Er rechnet zwar mit
einer Wirtschaftsabschwächung, nicht aber mit einer Rezession.
Bank of America und Goldman Sachs haben jeweils mit den Zahlen zu Q4 die Erwartungen
übertroffen.
Netflix erhöht Preise
Netflix Aktien haben kräftig zugelegt. In New York ging es sechs Prozent in die Höhe. Der
Streaming-Dienst hatte die Preise für Kunden in den USA erhöht. Und das deutlich: Je nach
Abomodell klettern die Preise bis zu 18 Prozent. Netflix hat weltweit 130 Millionen Zuschauer.
Die neuen Preise gelten für Neukunden sofort, Bestandskunden werden nach und nach umgestellt.
Der gesamte Tech Sektor hat positiv reagiert: auch für Facebook, Apple, Amazon und Microsoft
ging es nach oben. Morgen präsentiert Netflix Zahlen zum vierten Quartal.
Ruhiger Handel
Schlechte Nachrichten kommen aus dem Nebenwertesegment vom Online-Möbelversender Home24, der im
vergangenen Jahr weniger umgesetzt hat als zuletzt noch gehofft. Die im Sommer an die Börse
gebrachte Rocket-Internet-Beteiligung hatte erst im November die Umsatz Prognose von rund 30
Prozent auf mehr als 20 Prozent gesenkt.
Aktien des Anlagenbauers Gea Group reagierten auf die Erholung der internationalen Milchpreise.
Gea ist auch im Bereich Milcherzeugung unterwegs.
Deutliche Gewinne gab es bei den Papieren des IT-Dienstleisters Cancom, die das Bankhaus Lampe
auf ?Kaufen? hochgestuft hatte.
Börse Stuttgart TV
Brexit-Chaos, Handelskonflikt, die Sorgen um eine sich abschwächende Weltwirtschaft - im noch
jungen Börsenjahr 2019 gibt es viele Themen, die für Bewegung sorgen. Wie könnte es nach dem
jüngsten DAX-Anstieg weitergehen, wo lauern Chancen und Risiken und auf welche Strategie setzt
er selbst - das verrät Fondsmanager Dirk Müller im Gespräch mit Börse Stuttgart TV.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-
stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-videos/boerse-stuttgar t-tv/?video=15877
Euwax Sentiment Index
Der EUWAX Sentiment Index, das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, pendelt heute mit
kleinen Ausschlägen um die Null-Linie. Derivate-Anleger versuchen heute antizyklisch von der
leichten Pendelbewegung im Dax zu profitieren.
Trends im Handel
Der europäische Automarkt gibt weiter nach. Im Dezember sank die Nachfrage für
Passagierfahrzeuge den vierten Monat in Folge, teilte der Branchenverband Acea am Mittwoch mit.
Die Zahl der Zulassungen im letzten Monat des vergangenen Jahres sank um 8,4 Prozent auf 998
503 Fahrzeuge.
Lichtblick ist Daimler: Daimler stemmte sich mit einem Plus von 8,9 Prozent gegen den Trend.
Dies gelang allerdings nur mit Hilfe eines noch größeren Anstiegs von 11,5 Prozent bei der
Hauptmarke Mercedes.
Derivate Anleger in Stuttgart sehen Potenzial und verkaufen Knock-out-Puts auf den Autobauer.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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