Düsseldorf (ots) - Der Stromverbrauch der Wirtschaft und auch ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Dagegen nahm der Stromverbrauch der privaten Haushalte spürbar ab. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag) vorliegt. Demnach stieg der Anteil der Unternehmen am gesamten Stromverbrauch von gut 70 Prozent 2008 auf rund 73 Prozent im Jahr 2017. Die privaten Haushalte dagegen verringerten ihren Anteil von fast 27 auf knapp 25 Prozent. In absoluten Zahlen steigerte vor allem der Dienstleistungssektor seinen Verbrauch um 40 auf knapp 530 Petajoule im Jahr 2017, während die Industrie in den zehn Jahren in etwa gleich viel Strom einsetzte. Auch beim Heizstoffverbrauch wurden allein die Haushalte in den zehn Jahren sparsamer. Die Zahlen zeigen, dass die Bemühungen, weniger Energie einzusetzen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, vor allem in der Wirtschaft noch nicht genügend fruchten. Klimaschützer plädieren deshalb dafür, wie in der Industrie auch für Gebäude und Verkehr einen Preis für die Verschmutzung der Luft mit CO2 einzuführen. Auch Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte im November dafür plädiert. In ihrer Antwort auf die Anfrage der Grünen bleibt sie nun aber vage. "In der Bundesregierung bestehen derzeit keine konkreten Beschlüsse zu weiteren preissteuernden Maßnahmen", heißt es in dem Papier. Die Regierung werde 2019 einen Gesetzentwurf beschließen, der die Einhaltung der Klimaschutzziele 2030 gewährleisten solle. "Schleierhaft ist, wie ein CO2-Preis im Rahmen des Klimaschutzgesetzes eine Rolle spielen soll", sagte Grünen-Politikerin Lisa Badum.
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