Bielefeld (ots) - Wer Tempo 130 auf Autobahnen fordert, macht sich in der Regel keine Freunde. Trotzdem: Dieses Limit ist überfällig. Experten mögen darüber streiten, ob eine Höchstgrenze weniger Tote und bessere Luft bedeutet. Klar ist aber: Es ginge auf Autobahnen gesitteter, ruhiger und entspannter zu, und der Spritverbrauch nähme ab. Dichtes Auffahren, wütendes Lichthupen, aggressives Rechtsüberholen, Lückenspringen - für alles das gäbe es keinen Anlass mehr, wenn bei 130 Schluss wäre. Welchen nachvollziehbaren Grund soll es dafür geben, dass Autofahrer in allen EU-Ländern mit Tempolimits leben können, angeblich aber nicht in Deutschland? 1,35 Millionen Wagen, die oft mehr als 200 km/h schaffen, haben Audi, BMW, Daimler, Porsche und VW 2017 in den USA verkauft - obwohl auf den Highways eine Grenze von etwa 120 Kilometern pro Stunde gilt. Und doch ist es wohl die Angst vor der einflussreichen Autolobby, die die Regierung abhält, 130er-Schilder aufstellen zu lassen. Dabei gibt es für die Durchsetzung eines Tempolimits keine geeignetere Regierung als eine Große Koalition
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