Der ehemalige Handballstar Stefan Kretzschmar wehrt sich gegen Kritik, die er mit Äußerungen gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online zu mangelnder Meinungsfreiheit in Deutschland ausgelöst hatte. Seine Zitate seien aus dem Kontext gerissen und "super fürs populistische Lager zusammengefasst" worden, sagte Kretzschmar der "Welt am Sonntag".
Er habe anders als dargestellt nicht gesagt, dass es keine Meinungsfreiheit mehr gebe. "Wenn man mit dem Satz an die Öffentlichkeit geht, Kretzschmar sieht keine Meinungsfreiheit in Deutschland mehr, dann ist das einfach gelogen. Ich hatte explizit gesagt, dass es Meinungsfreiheit gibt, aber das wurde einfach ignoriert und was ich danach sagte aus dem Kontext gerissen", so der ehemalige Handballstar weiter. Was er aber danach auch gesagt habe: "Für Sportler ist es aber alles andere als einfach, diese Meinungsfreiheit uneingeschränkt zu leben", so Kretzschmar.
Der ehemalige Handballspieler, der momentan als "Botschafter" die Handball-Weltmeisterschaft in Berlin begleitet, beklagte außerdem eine "nicht mehr vorhandene Diskussionskultur und Verrohung" in den sozialen Medien. "Die Aggressivität in der Wortwahl wird immer unerträglicher. Der Lauteste wird am ehesten gehört. Die, die wirklich was Kluges zu sagen haben, stehen eher in der dritten Reihe", sagte Kretzschmar der "Welt am Sonntag".
Es gebe einen allgemeinen Meinungskorridor, der inzwischen ungern verlassen würde. Obwohl er die sozialen Netzwerke für den Ursprung und Katalysator der Verrohung halte, wolle er sie nicht verlassen. Dass er angegriffen werde, müsse er als Person der Öffentlichkeit aushalten, so Kretzschmar.