Berlin (ots) - Kurzfassung: Es ist eine Überraschung zum Wochenanfang: Frank Steffel, der langjährige Reinickendorfer Kreisvorsitzende der Berliner CDU, zieht sich nach 18 Jahren aus der ersten Reihe zurück. Freiwillig, wie er in einem Brief an die Parteimitglieder schreibt. Nicht ganz so freiwillig, wie es führende CDU-Vertreter berichten. So oder so: Steffel macht den Weg frei - und das ist gut so. Die Berliner CDU liegt in Umfragen derzeit bei 16, 17 Prozent - viel zu wenig, um an die Macht zu kommen. Die Partei muss ihre Positionen in der Mobilitäts-, Wohnungs- oder Bildungspolitik sehr viel deutlicher machen. Vor allem aber Gesicht zeigen - und sich erneuern. Ein erster Schritt ist gemacht.
Der vollständige Kommentar: Es ist eine Überraschung zum Wochenanfang: Frank Steffel, der langjährige Reinickendorfer Kreisvorsitzende der Berliner CDU, zieht sich nach 18 Jahren aus der ersten Reihe zurück. Freiwillig, wie er in einem Brief an die Parteimitglieder schreibt. Nicht ganz so freiwillig, wie es führende CDU-Vertreter berichten. So oder so: Steffel macht den Weg frei - und das ist gut so. Steffel hat es der Berliner CDU nie leicht gemacht - und doch für seine Partei große Erfolge erzielt. Er galt als großes Nachwuchstalent, als er 2001, nach der CDU-Spendenaffäre in Berlin und dem Bankenskandal, Spitzenkandidat wurde. Doch als von seinen Kampagnen-Managern inszenierter "Kennedy von der Spree" scheiterte Steffel krachend, auch wegen zahlreicher eigener Fehler. Den Fraktionsvorsitz gab er bald auf, im Landesvorstand mischte er weiterhin mit - immer laut, nicht immer zielführend. In Reinickendorf, da aber machte Steffel viel richtig. Er traf den Ton in dem bürgerlichen Wahlkreis, er gewann drei Mal das Direktmandat, er holte engagierte Menschen in die Partei - oder wie zuletzt den parteilosen Tobias Dollase als Stadtrat ins Bezirksamt. Dass es Zeit für einen Neuanfang in Reinickendorf wurde, wurde im letzten Bundestagswahlkampf klar: Steffel machte Schlagzeilen, weil er einen Empfehlungsbrief für sich mit der Unterschrift von Angela Merkel geschmückt hatte, ohne dass die Bundesvorsitzende davon wusste. Nur weil man mitten im Wahlkampf steckte, machte die Bundespartei keinen Skandal daraus. Das jedoch war für viele in der CDU der Punkt, an dem es hieß: "Genug." Und Steffel erkannte rechtzeitig die Zeichen der Zeit. Die Berliner CDU liegt in Umfragen derzeit bei 16, 17 Prozent - viel zu wenig, um an die Macht zu kommen. Die Partei muss ihre Positionen in der Mobilitäts-, Wohnungs- oder Bildungspolitik sehr viel deutlicher machen. Vor allem aber Gesicht zeigen - und sich erneuern. Ein erster Schritt ist gemacht.
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